Globales Mietwachstum bremst sich ab

Die weltweiten Mietpreise für Büroimmobilien haben nach Angaben von Jones Lang LaSalle im ersten Quartal 2012 nur einen geringen Zuwachs verzeichnet. Den höchsten Anstieg verzeichnete die Region Amerika, während das Niveau in Europa sogar leicht zurückging.

buerohaeuser-london-shutt_8719036Vor dem Hintergrund schwächerer Vermietungsmärkte hat der Global Office Index von Jones Lang LaSalle (JLL) im ersten Quartal 2012 lediglich einen Anstieg um 0,5 Prozent verbucht. Dies sei das schwächste Wachstum seit zwei Jahren. Immerhin notierte der Index den neunten Quartalsanstieg in Folge und ist seit dem letzten Tiefpunkt im vierten Quartal 2009 um elf Prozent gestiegen. Der Index basiert auf der gewichteten Spitzenmietpreis-Entwicklung in 90 globalen Märkten.

Mit einem Plus von 1,6 Prozent hat die Region Amerika laut JLL den höchsten Anstieg im Vergleich zum Vorquartal verbucht. Eine weitere deutliche Verlangsamung des Mietpreiswachstums habe dagegen der asiatisch-pazifischen Raum mit plus 0,2 Prozent im ersten Quartal 2012 verzeichnet, nach plus 0,9 Prozent im vierten Quartal 2011. In Europa gingen die Mieten laut JLL zum ersten Mal seit Ende 2009 zurück (minus 0,3 Prozent), nach plus 0,4 Prozent im Vorquartal.

Unter den Standorten verbuchten Sao Paulo und Rio de Janeiro mit 10,7 und 8,9 Prozent den stärksten Drei-Monatsanstieg. Als erste europäische Stadt liegt Luxemburg auf Rang neun (plus 5,3 Prozent), erste deutsche Stadt ist Hamburg (plus 2,1 Prozent) auf Platz 22 der 90 Indexstädte. Entsprechend der jeweiligen regionalen Mietpreisentwicklung finden sich laut JLL im ersten Drittel der Mietpreisrangliste insgesamt 18 Märkte aus Nord-, Mittel- oder Südamerika, neun aus Asien-Pazifik und lediglich drei europäische Märkte (neben Luxemburg und Hamburg noch Stockholm auf Platz 20 mit plus 2,4 Prozent). Insgesamt hätten fast ein Drittel der Indexstädte weltweit im ersten Quartal 2012 einen Mietpreisrückgang notiert – am stärksten Brüssel mit minus 5,0 Prozent, Singapur mit minus 5,2 Prozent und Hongkong mit minus 6,3 Prozent.

Im Jahresvergleich lag nach Aussage von JLL die Region Asien-Pazifik mit einem Mietwachstum von 6,2 Prozent an erster Stelle, gefolgt von der Region Amerika (plus 5,3 Prozent) und Europa (plus 3,9 Prozent). Das stärkste jährliche Wachstum weltweit wurde in BRICS-Märkten registriert. So verzeichneten Peking und Jakarta jeweils Mietanstiege von 49 Prozent, Sao Paulo 30 Prozent und Moskau 20 Prozent. In der globalen Rangliste ebenfalls weit vorn befänden sich aber auch Märkte, die stark vom Technologie-, Energie- und Rohstoffsektor abhängig sind (San Francisco Halbinsel plus 21,9 Prozent, Perth plus 24,7 Prozent, Silicon Valley plus 17 Prozent). Ausgeglichener zeigt sich laut JLL die regionale Verteilung innerhalb der Top 30 Standorte: 13 amerikanische Märkte stehen elf Standorten in Asien-Pazifik und sechs Städten in Europa gegenüber.

„Trotz der verlangsamten Entwicklung erwarten wir 2012 in den wichtigsten Büromärkten weltweit – mit Ausnahme von Hongkong und Singapur – einen Mietpreisanstieg. In Peking, Sao Paulo, Toronto und San Francisco könnte der Anstieg sogar zweistellig ausfallen“, kommentiert Jeremy Kelly, Leiter des Global Research Teams von Jones Lang LaSalle. Die globale Leerstandsquote habe im ersten Quartal weiter nachgegeben und notiere mit 13,4 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit über zwei Jahren. „Fertigstellungen im hochwertigen Bereich werden auch weiterhin eingeschränkt bleiben“, so Kelly. (bk)

Foto: Shutterstock

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