Aberdeen liquidiert offenen Immobilienfonds für Großanleger

Der offene Immobilienfonds "Degi German Business" von Aberdeen Immobilien muss die Segel streichen. Als Hauptgrund für die Schließung des Fonds wird von dem Unternehmen die Finanzkrise angeführt. Das Portfolio umfasst momentan 17 Objekte. Die Kapitalanlage-gesellschaft sichert allen Anlegern eine gleichwertige Behandlung zu, unabhängig von der Höhe des investierten Vermögens.

Die Aberdeen Immobilien Kapitalanlagegesellschaft hat heute die „geordnete Auflösung“ des offenen Immobilienfonds Degi German Business zum 20. November 2015 angekündigt. Der Fonds war am 1. Dezember 2006 als offener Immobilienfonds für institutionelle Investoren aufgelegt worden. 

Einer Unternehmensmitteilung zufolge soll die beschlosssene Auflösung die Gleichbehandlung aller Anleger unabhängig vom investierten Volumen sicherstellen. Als Grund für die Liquidation führt das Management die Auswirkungen der Finanzkrise an. Die Wertentwicklung der Immobilien des Fonds habe sich der Krise nicht entziehen können, die Fondsperformance sei belastet. Mit dem Degi International und dem Degi Europa hatte die Aberdeen Immobilien KAG in den letzten zwei Jahren bereits zwei offene Immobilien-Publikumsfonds liquidieren müssen.

Bereits am 30. November 2010 wurde für den Degi German Business die Anteilscheinrückgabe ausgesetzt, weil Rückgabeankündigungen mit der verfügbaren Liquidität nicht kurzfristig bedient werden konnten. Laut Aberdeen habe die Fondskonzeption zur Performanceoptimierung von Anfang an eine im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben vergleichsweise niedrige Liquiditätsquote vorgesehen. Ein Großteil der Rückgabeverlangen wiederum habe aus der erhöhten Liquiditätspräferenz auf Seiten vieler institutioneller Anleger resultiert. Gemeinsam mit den Investoren habe Aberdeen seither nach Lösungen gesucht, dabei sei allerdings klar geworden, dass „eine geordnete Auflösung der beste Weg ist, die Interessen der Anleger zu wahren“.

Vier Objekte des Fonds verkauft

Im Rahmen der erforderlichen Liquiditätsbeschaffung wurden nach Angaben von Aberdeen seit der Rücknahmeaussetzung bereits vier Objekte in Potsdam, Bonn, Mannheim und Speyer mit einem Verkaufswert von rund 55 Millionen Euro veräußert. Die erreichte Liquidität hätte jedoch nicht ausgereicht, um die Rückgabeverlangen zu bedienen.

Daher habe die Geschäftsführung der Aberdeen Immobilien KAG beschlossen, die Verwaltung des Sondervermögens zum 20. November 2015 zu kündigen und den Degi German Business aufzulösen und sowohl das Eigenkapital als auch die Fremddarlehen geordnet zurückzuführen.

Vorgesehen sind laut Aberdeen zwei Auszahlungen im Jahr, jeweils halbjährlich, erstmals im April 2013. Durch die Kündigung der Verwaltung werden die Auflösung des Fonds und damit die Aussetzung der Rücknahme und Ausgabe von Anteilscheinen endgültig.

Das Fondsportfolio umfasst Unternehmensangaben zufolge derzeit noch 17 Objekte, das Nettofondsvermögen liegt bei 219 Millionen Euro und die Liquiditätsquote beträgt rund acht Prozent. Laut Aberdeen sind Verkaufsverträge über zwei weitere Objekte aus dem Fondsportfolio im Verkehrswert von zusammen rund 49 Millionen Euro unterzeichnet. Der Vermarktungsprozess für andere Objekte sei angelaufen. Die bisherigen Anstrengungen des Fondsmanagements hinsichtlich der Vermietung würden unvermindert bis zum Abschluss der Fondsauflösung fortgesetzt. (te)

Foto: Shutterstock 

 

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