Keine Blase am Hamburger Wohnungsmarkt

Nach deutlichen Preiserhöhungen in allen Immobilien-Segmenten Hamburgs im Vorjahr flacht die Preiskurve nach oben leicht ab. Weiter hohe Nachfrage und knapper werdende Angebote prägen allerdings auch 2012 den Wohnungsmarkt der Freien und Hansestadt. Das zeigt der aktuelle IVD Nord-Immobilienpreisspiegel.

Hamburger WohnungsmarktIm Immobilienpreisspiegel 2011 hatte der IVD Nord bereits darauf hingewiesen, dass sich die Hamburger Immobilien-Preise im 20 Jahres-Vergleich nur leicht verteuert haben.Das, so der Immobilienmaklerverband, gelte für das neue Berichtsjahr 2012 umso mehr. Auf Basis von Marktrecherchen, die sich auf Zahlen Hamburger IVD-Mitgliedsunternehmen stützen, ergibt sich die Einschätzung, nach der Hamburg von einer Preisblase weit entfernt ist. Bis auf einzelne Preisspitzen ist der recherchierte Preisanstieg mittlerweile moderater als in 2011.

Die Nachfrage nach Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen in Hamburg und dem nahen Umland bleibt demnach weiter hoch. Neben Inflationsängsten der Bürgerinnen und Bürger wirkten Turbulenzen an den Finanzmärkten und die günstigen Hypothekenzinsen laut dem IVD Nord als nachfragesteigernd. Vor allem Altbauwohnungen – und hier gerne Objekte aus der Jahrhundertwende – seien bei Käufern und Mietern sehr begehrt. Größeres Angebot und weniger Nachfrage konzentrierten sich auf Wohnungen im Bestand aus der Nachkriegszeit.

Von einer vermeintlichen Blase werde, so der Immobilienmaklerverband, nur im Segment der Wohnimmobilien gesprochen. Hamburg werde als Metropole immer wieder genannt, auch aufgrund der weiter auseinander gehenden Schere zwischen knappen Angeboten in guten Lagen und großer Nachfrage. Aber schon allein die restriktive Vergabe von Krediten (Basel II und III) spreche laut dem IVD Nord in ganz Deutschland gegen eine solche Blasenbildung. Zur Definition: Wesentliches Merkmal einer Blasenbildung ist dabei ein Anstieg der Immobilienpreise unabhängig von objektspezifischen Kriterien. Die Begrifflichkeit der Immobilienblase impliziert das zwingend erfolgende Ende der Preisentwicklung durch einen abrupten, flächendeckenden Preisverfall. Beides entspreche nach Meinung des IVD Nord – von einzelnen Übertreibungen abgesehen – in Hamburg nicht der Realität.

Die Finanzierungskonzepte seien generell sehr konservativ ausgerichtet und erforderten einen ausreichenden Einsatz von Eigenkapital von in der Regel mindestens 20 bis 30 Prozent. „Für Hamburg ganz entscheidend ist die Tatsache, das der Anteil an Mieterhaushalten traditionell hoch bei etwa 78 Prozent liegt,“ so Axel Kloth, Vorsitzender des IVD Nord. Hinzu komme, dass viele Käufer gerade hochwertiger Objekte oftmals gar nicht oder wenig finanzieren müssen. Die Immobilie allgemein und speziell der Immobilienstandort Hamburg gelten in dieser Marktsituation mehr als ohnehin schon als „sicherer Hafen“.

Seite 2: Die Marktsegmente in der Detailanalyse

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