Immobilienaktien: Sachwert plus Aktie

Auch TAG-Vorstandschef Rolf Elgeti sieht in den gestiegenen Aktienkursen vieler Unternehmen ein gewachsenes Interesse der Anleger an der Assetklasse. „Letztlich wird viel davon abhängen, welche Cashflows und Gewinne wir in der Branche liefern können“, kommentiert er.

Das Marktumfeld für immobilienbasierte Aktien ist grundsätzlich günstig: Die anhaltende Finanz- und Eurokrise lässt private und institutionelle Anleger in großem Stil in Sachwerte flüchten. Dabei erfreut sich in Deutschland insbesondere der Wohnimmobilienmarkt einer hohen Nachfrage. Die Kaufpreise für Wohneigentum in den Metropolen haben teils ungeahnte Höhen erreicht. Die Immobilie als sicherheitsorientierte Anlage und stabilisierendes Element in den Portfolios ist gefragt wie selten.

„Die Nachfrage nach Immobilien ist derzeit enorm hoch, sie erstreckt sich bisher jedoch in erster Linie auf Wohnimmobilien“, sagt Frank Schaich, Vorstand der Fair Value REIT-AG, München. Allerdings profitierten Immobilienaktien und ihre steuerbegünstigte Form, die REITs (Real Estate Investment Trusts), mittelbar von dieser Entwicklung.

REITs weltweit im Aufschwung

Damit geht die Entwicklung in Deutschland einher mit der weltweiten Nachfrage nach Immobilientiteln. Der Epra/Nareit-Global-Index, der weltweit die Performance von Immobilienaktien abbildet, legte seit Jahresanfang um 14,7 Prozent zu (Stichtag 21. September 2012). Auch in den USA ist die Branche wieder im Aufwind.

Der Epra/Nareit-US-Index konnte im selben Zeitraum um 12,6 Prozent klettern. Besonders dynamisch zeigte sich Asien mit einem Zuwachs des entsprechenden Indexes um 24 Prozent. Und trotz diverser Turbulenzen in der Eurozone konnte auch der Epra/Nareit-Eurozone-Index seit Jahresanfang ein Plus von 12,9 Prozent verbuchen.

Nicht nur das allgemeine Marktumfeld ist günstig, auch die Entwicklung vieler deutscher Immobilien-AGs begründet den Kursaufschwung. Die TAG Immobilien AG etwa übernahm im vergangenen Jahr die ebenfalls börsennotierte Colonia Real Estate AG mit rund 19.000 Wohneinheiten und in 2012 die DKB Immobilien AG mit über 25.000 Wohneinheiten.

„Somit hat die TAG in kürzester Zeit eine nachhaltige Unternehmensgröße von über 57.000 Einheiten erreicht. Diese Entwicklung des Unternehmens in den letzten drei Jahren ist von transformationaler Qualität und gibt der TAG die Struktur, mit der ihre Wohnungsbestände sinnvoll und profitabel bewirtschaftet werden können“, erläutert Vorstandschef Elgeti. Dies sei neben internen Restrukturierungen die Grundlage, um eine akzeptable operative Rentabilität zu erzielen.

Ein Schwergewicht ist die im M-Dax gelistete Deutsche Wohnen AG, Frankfurt, die schon im vergangenen Jahr große Ankäufe ankündigte und ihre Kapitalbasis aufstockte. Sie erwarb im Mai 2012 für rund 1,235 Milliarden Euro von der Barclays Bank das Baubecon-Portfolio. Mit dem Ankauf wuchs das Portfolio auf insgesamt rund 73.300 Einheiten, davon rund 72.500 Wohneinheiten und rund 800 Gewerbeimmobilien.

Seite drei: Deutscher Markt für Immobilienaktien noch klein

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