BFW sieht keine deutsche Immobilienblase

Der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) sieht derzeit keine Gefahr einer Immobilienblase in Deutschland.

Walter Rasch, BFW
Walter Rasch, BFW

„Was wir jetzt erleben, sind lediglich Nachholeffekte aus den zurückliegenden Jahren, als der Markt stagnierte. Inflationsbereinigt liegen die Hauspreise in Deutschland noch deutlich unter denen von 1996“, sagt Verbandspräsident Walter Rasch. Lege man den Verbraucherpreisindex der vergangenen 16 Jahre zu Grunde, so sind in Deutschland die realen Hauspreise sogar um fast 25 Prozent gefallen. Im Vergleich dazu seien die inflationsbereinigten Preise beispielsweise in Spanien auf zeitweise deutlich über 200 Prozent hochgeschossen (Quellen: EZB, Banco de Espana).

Der BFW stimmt dem Deutschen Bundestag in einer Antwort auf eine kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zu, dass es allerdings in einigen Ballungszentren (z.B. München, Hamburg) punktuell zu Überhitzungen kommen kann. Als ursächlich dafür sieht der BFW das knappe Angebot an Wohnraum in diesen Märkten, was der geringen Bautätigkeit der Vorjahre geschuldet ist. Die Nachfrage hat aber deutlich angezogen, sodass die Immobilienpreise zum Teil deutlich gestiegen sind. „Vor dem Hintergrund der Finanzmarktkrise und den extrem niedrigen Zinsen flüchten institutionelle Anleger aber auch Privatpersonen in Betongold. Das treibt die Preise, denn die große Nachfrage in diesen Regionen kann aktuell nicht befriedigt werden“, so Rasch.

Was aus Sicht des BFW helfen würde, wäre mehr bezahlbarer Wohnungsneubau. Rasch: „Mehr Wohnungen auch im Hochpreissektor führen zur Entlastung des Wohnungsmarktes im oberen und mittleren Segment. Die Probleme für kleine Haushaltseinkommen und kinderreiche Familien werden damit nicht gelöst.“ Stattdessen sieht Rasch die Länder in der Pflicht, mit der Finanzierung des Bundes (518 Millionen Euro pro Jahr Kompensationszahlung) entsprechende Programme aufzulegen, um den Wohnungsbau anzuschieben. (te)

Foto: BFW

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