Standort Deutschland noch attraktiver

Die Staatsschuldenkrise tangiert den deutschen Immobilien-Investmentmarkt kaum: Gegenwärtig sind deutsche Immobilien sogar noch attraktiver als vor der Euro-Krise. Dies ist ein Ergebnis des Trendbarometers „Immobilien-Investmentmarkt 2012“ von Ernst & Young Real Estate.

Immobilienstandort DeutschlandRund 80 Unternehmen und Investoren in Deutschland haben an einer Befragung teilgenommen, um den Standort zu beurteilen. Befragt wurden unter anderem Banken, geschlossene Immobilienfonds, Immobilien-AGs/REITs, institutionelle Investoren, Kapitalanlagegesellschaften, Opportunity-/Private-Equity-Fonds, Versicherungen und Wohnungsgesellschaften. Demnach schätzen sowohl absolut als auch im europäischen Vergleich 99 Prozent der befragten Akteure den deutschen Markt als attraktiv ein. Besonders deutsche Wohn- und Einzelhandelsimmobilien erfreuen sich ungebrochener Beliebtheit bei allen befragten Investoren. Erstmals wurden die Fragen auch Unternehmen und Investoren in weiteren elf europäischen Ländern für ihren jeweiligen Standort gestellt. Insgesamt nahmen rund 540 Unternehmen und Investoren an der Befragung teil.

„Der Optimismus für Deutschland und den deutschen Immobilienmarkt ist bei fast allen Befragten deutlicher ausgeprägt als für das übrige Europa“, fasst Hartmut Fründ, Managing Partner bei Ernst & Young Real Estate und Mitverfasser der Studie, zusammen. Die gute Stimmung zeige sich unter anderem bei der Preisentwicklung der favorisierten Segmente; dies sind Einzelhandels- und Wohnimmobilien in guten Lagen. Die Befragten erwarten hier steigende Preise. Bei Einzelhandelsimmobilien in 1a-Lagen rechnet jeder Zweite mit Preissteigerungen. Bei Wohnimmobilien an Top-Standorten sind es sogar drei Viertel der Befragten. „In keinem anderen untersuchten Land werden diese Werte übertroffen“, so Fründ. Ein anderes Bild zeigt sich allerdings im Bürosegment. Lediglich ein Viertel der Befragten erwartet hier steigende Preise in deutschen 1a-Lagen; insgesamt erwarten die Befragten eine eher stabile Preisentwicklung.

Ebenfalls positiv sind die Aussichten für An- und Verkaufsaktivitäten im Jahr 2012. „Das Transaktionsvolumen für Gewerbe- und Wohninvestments wird hierzulande etwa dem Vorjahresniveau entsprechen, das wären rund 28 Milliarden Euro“, sagt Christian Schulz-Wulkow, Partner bei Ernst & Young Real Estate und ebenfalls Verfasser der Studie. Eine knappe Mehrheit von 56 Prozent der Befragten erwarte hierzulande sogar ein steigendes Transaktionsvolumen. Kein anderes Land habe ähnlich gut abgeschnitten. „Offensichtlich werden die vergleichsweise guten Immobilienerfahrungen aus dem Krisenjahr 2009 zumindest teilweise auf die jetzige Situation projiziert“, interpretiert Schulz-Wulkow das Ergebnis. Hinzu komme, dass Deutschland nach wie vor aufgrund der wirtschaftlichen Stabilität als Immobilien-Investmentstandort geschätzt wird.

Seite 2: Polyzentrale Struktur als Plus

1 2 3Startseite
Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments