Standort Deutschland noch attraktiver

Wie die Studie zeigt, ist der Investmentfokus in Deutschland klar umrissen: Während Büroimmobilien nur für 14 Prozent der Befragten interessant sind, legen rund 51 Prozent einen starken Fokus auf Einzelhandelsimmobilien. Bei Wohnimmobilien sind es sogar 69 Prozent der Befragten. „Allerdings sind nicht alle Standorte gleichermaßen als Ziel von Wohn- oder Einzelhandelsimmobilien beliebt“, differenziert Fründ. Der Standort Berlin erhält der Studie zufolge für Wohninvestments 2012 die höchste Zustimmung. Bei Einzelhandelsinvestments favorisieren die Befragten Düsseldorf und Köln. Frankfurt und München liegen bei Büroinvestoren vorne. „Beide Städte sind traditionelle Bürostandorte und können sich der insgesamt gedämpften Stimmung auf den Büromärkten offensichtlich etwas entziehen“, meint Fründ. Sein Fazit: „In der polyzentralen Struktur Deutschlands liegt neben der wirtschaftlichen Stabilität eine der weiteren Stärken aus Sicht von Immobilieninvestoren.“ Denn die Tatsache, dass es unterschiedliche Top-Standorte je Segment gebe, erlaube eine Risikodiversifizierung, die in vielen anderen Ländern nicht möglich sei.

Immobilienverkäufer in Deutschland dürften in diesem Jahr vor allem offene Fonds, Banken und Opportunity- beziehungsweise Private-Equity-Fonds sein. Jeweils rund neun von zehn Befragten schätzen, dass diese Gruppen auf der Verkaufsseite mindestens moderat aktiv sein werden. Banken zählen unter anderem deshalb zu den voraussichtlich wichtigsten Verkäufergruppen, weil sie aufgrund der zunehmenden Regulierungsvorgaben unter Druck stehen. So sehe beispielsweise die Basel-III-Regelung unter anderem eine deutlich höhere harte Kernkapitalquote der Banken vor. „Das Thema Kreditverkäufe wird wieder an Bedeutung gewinnen, und darunter werden sich auch viele Immobilienkredite befinden“, ist sich Fründ sicher.Aus seiner Sicht dürfte das Immobilienangebot auch durch Restrukturierungsmaßnahmen ingesamt steigen. Das bedeute aber nicht, dass es in großem Umfang zu Notverkäufen von Immobilien der Immobilienkredite komme: „Die wahrscheinlichsten Maßnahmen der Banken im Umgang mit problembehafteten Krediten sind einvernehmliche Restrukturierungen sowie Verlängerungen des Rückzahlungszeitraums“, kommentiert Fründ die Befragungsergebnisse.

Seite 3: Private und institutionelle Anleger dominieren Käuferseite

1 2 3Startseite
Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments