Immobilien-Index: Klima sinkt weiter

Die 53. Monatsbefragung des Deutsche Hypo Immobilienkonjunktur-Index zeigt, dass die Experten der deutschen Immobilienwirtschaft die aktuelle Lage weiterhin skeptisch einschätzen. Nach wie vor scheint die Finanz- und Vertrauenskrise in der Euro-Zone in den Köpfen für Verunsicherung zu sorgen.

Andreas Pohl, Deutsche Hypo
Andreas Pohl, Deutsche Hypo

Wie bereits im Vormonat muss das Immobilienklima im Mai 2012 erneut Verluste verzeichnen. Mit einem Rückgang von minus 3,9 Prozent liegt das Immobilienklima aktuell bei 121,5 Zählerpunkten und damit auf dem niedrigsten Stand des laufenden Jahres. Der Rückgang resultiert annähernd zu gleichen Teilen aus dem Sinken des Investmentklimas (minus 3,4 Prozent) und des Ertragsklimas (minus 4,4 Prozent).

Die Deutsche Hypo verrmutet, dass zum einen die Spekulationen um einen möglichen Ausstieg Griechenlands aus der Euro-Zone nach den Neuwahlen im Juni 2012 die Beurteilung der Spezialisten negativ beeinflusst haben könnten. Zum anderen erzeuge die politische Umorientierung nach dem Regierungswechsel in Frankreich neue Unruhe. Hinzu komme, dass die Haushaltslage in Spanien weiter angespannt ist und dort nach Wegen aus der Krise gesucht werden muss. Die deutschen Konsumenten blieben hingegen in Kauflaune und beurteilen die wirtschaftliche Entwicklung deutlich positiver. Sollte sich die Lage in den krisengeschwächten europäischen Ländern jedoch weiter verschärfen, könne sich dies bald ändern.

Immobilien-Index

Das Handelsklima hat gemäß Index im Mai 2012 als einziges Segment einen Zuwachs erfahren. Während es im Vormonat mit einem Rückgang von minus 7,5 Prozent die größten Verluste verzeichnen musste, ist das Handelklima in der aktuellen Erhebungsperiode um 2,1 Prozent auf 123,1 Zählerpunkte gestiegen. Das Büroklima hingegen ist zum vierten Mal in Folge auf nunmehr 103,7 Zählerpunkte gesunken. Damit liegt es nur knapp über dem Wert zum Ende des vergangenen Jahres (Dezember 2011: 102,1 Zählerpunkte). Mit einem Rückgang von 8,6 Prozent ist die Abnahme im Vergleich zum April ( minus 4,3 Prozent) sogar doppelt so hoch. Das Wohnklima ist im Mai zum zweiten Mal in Folge gesunken. Der Verlust ist mit 2,3 Prozent – wie beim Büroklima – ebenfalls doppelt so hoch wie im Vormonat (minus ein Prozent) ausgefallen.

Nachdem die Immobilienkonjunktur in den vergangenen drei Monaten stets Steigerungen verzeichnete, wurde diese positive Entwicklung im Mai unterbrochen. Wie das Immobilienklima, so sank auch die Immobilienkonjunktur. Mit einer Abnahme von ein Prozent auf 205,7 Zählerpunkte fällt der Verlust im Vergleich jedoch etwas geringer aus. Die Zwischentalsohle scheint nach Interpretation der Deutsche Hypo demnach wohl doch noch nicht endgültig überwunden zu sein.

Seite 2: So interpretiert die Deutsche Hypo die Ergebnisse

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