Große Erwartungen an 2013

Trotz zuletzt steigender Börsen – der Dax legte bis Anfang Dezember um satte 27 Prozent zu – war das Jahr 2012 erneut durch die Themen Staatsschuldenkrise, Euro-Schwäche sowie sich abzeichnender Konjunkturschwäche dies- und jenseits des Atlantiks gekennzeichnet.

Robert Halver, Chefanalyst Baader Bank
Robert Halver, Chefanalyst Baader Bank

Hatte man geglaubt, die Finanzkrise – ausgelöst durch die Lehman-Pleite – sei schon an Dramatik nicht mehr zu überbieten, müssen die Anleger nun offensichtlich mit einer langanhaltenden Unsicherheit rechnen.

Neben einer schwierigen Lage an den Kapitalmärkten weltweit macht insbesondere die anhaltende Niedrigzinsphase den Versicherern das Leben schwer. Kaum ein Zeitraum in der jüngeren Geschichte hat von den Protagonisten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft so viel Energie, Kreativität und nicht zuletzt Kapital abverlangt, wie es zur Behebung der aktuellen Missstände angezeigt erscheint.

Anlagestrategie 2013

Folgerichtig empfehlen viele Experten als Anlagestrategie für 2013 einen breiten Mix an Assets, allen voran Sachwert- und Aktieninvestments. Für letztere hatte Dr. Bert Flossbach vom Kölner Vermögensverwalter Flossbach von Storch unlängst ein flammendes Plädoyer gehalten.

Blieben solche Anlagen außen vor, falle es Anlegern in den kommenden Jahren zunehmend schwer, das eingesetzte Vermögen real zu erhalten. Flossbach empfiehlt eine Erhöhung der Aktienquote. „Aktien profitieren bei niedrigen Zinsen von steigenden Inflationsraten“, so der Vermögensverwalter. In den kommenden fünf bis zehn Jahren seien mit dieser Assetklasse Renditen von acht Prozent per annum zu erzielen.

Experten empfehlen Aktienanlage

Auch Robert Halver, Chefanalyst der Baader Bank aus Frankfurt, empfiehlt dringend, sich der Aktienanlage zuzuwenden und Aktien von Unternehmen zu favorisieren, die eine nachhaltige Dividende zahlten.

Darüber hinaus sieht er vor allem die Schwellenländer weit vorne, die sich mittlerweile unabhängig von den etablierten Industriestaaten prosperierend entwickeln könnten.

„Die Schwellenmärkte vermeiden heute allesamt den alten japanischen Fehler, nur auf Anlageinvestitionen und Exporterfolge zu setzen. Stattdessen fördern die aufstrebenden Länder ihren Mittelstand und damit auch ihre Binnenkonjunktur, weil breite Bevölkerungsschichten in die Lage versetzt werden, kräftig zu konsumieren. Darüber hinaus haben Emerging Markets noch ein weiteres großes Plus: Diese Länder sind so wenig verschuldet, dass sie im Gegensatz zur westlichen Welt bei Bedarf noch einen großen Spielraum haben, ihre Volkswirtschaft mit stützenden Maßnahmen auf Kurs zu halten“, weiß Halver.

Hinzu kämen die bekannten Argumente wie etwa eine junge und schnell wachsende Bevölkerung sowie eine moderne Infrastruktur.

Betongold bleibt beliebt

Neben Aktien wird auch der Immobilienanlage als Mittel gegen Inflation ein goldenes kommendes Jahr bescheinigt. Sofern es Investoren gelingt, sich Objekte abseits reichlich überhitzter Standorte zu sichern.

Ganz gleich, wie sich die Schuldenkrise weiterentwickeln wird: Am Jahresende sollte jeder Anleger sein Depot auf die einmal gesteckten Ziele überprüfen und gegebenenfalls anpassen. Eine Hilfestellung dazu bieten die nachfolgenden Einschätzungen renommierter Marktteilnehmer zur Entwicklung der wichtigsten Anlageregionen und -segmente in 2013.

Ausblick für die USA von Greg Kolb und Tom Reynolds, Perkins Investment Managers

 

Ausblick für Europa von Philippe Uzan, Edmond de Rothschild Asset Management

 

Ausblick für China von James Bilson, Schroders

 

Globaler Ausblick von Eckart Keil, Premium Pearls

 

Fotos: Shutterstock und Baader Bank

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