Wohnriester & Co.: Die ideale Förderung

Online-Plattformen wie die von Interhyp, Planet Home und Dr. Klein haben eine zuvor nicht gekannte Transparenz im Baufi-Markt geschaffen. „Dies führt zu einer verschärften Wettbewerbssituation“, sagt Fleischer. Jüngst startete etwa Immobilienscout24 ein neuartiges Vergleichsportal für Baufinanzierungen, in das auch Kundenbewertungen einfließen.

Banken bieten Produkte Dritter an

Auch die etablierten Banken öffnen sich dieser Marktvielfalt. Viele haben mittlerweile nicht nur die eigenen Darlehensprodukte im Angebot, sondern legen auf Nachfrage auch Konditionen von Drittanbietern vor. Oft geschieht dies über sogenannte White-Label-Kooperationen, sodass für den Kunden nicht ersichtlich ist, auf welchen Baufi-Broker zugegriffen wird. „Einerseits wird der Marktanteil der freien Vermittler größer, andererseits bieten auch viele Hausbanken bereits die Produkte Dritter an“, bestätigt Pflegshoerl von ING-Diba.

„Mischformen sind an der Tagesordnung, ob nun eine Sparkasse etwa über Hypoport Finis eine Baufinanzierung für ihren Hauskunden durchführt oder die Hypovereinsbank über Planet Home oder ING-Diba finanziert“, sagt Fleischer.

Hauptsache, der Kunde bleibe Bestandskunde. Und umgekehrt platzieren auch die etablierten Banken ihre eigenen Produkte zunehmend außerhalb der Filialen, sei es über angeschlossene Vertriebe oder unabhängige Vermittler. „Das vermittelte Baufinanzierungsgeschäft spielt für uns eine wichtige Rolle. Wir machen ungefähr 50 Prozent unseres Geschäfts über unseren eigenen Vertrieb und 50 Prozent über Partnervertriebe“, berichtet Grunwald, Leiterin Baufinanzierung bei der Deutschen Bank.

Da die Anbieter bei den Zinskonditionen enger zusammengerückt sind, ist dies bei Weitem nicht mehr das einzige Kriterium, um sich im Wettbewerb abzuheben. „Der Vermittler kann die unabhängige Beratung in den Vordergrund stellen. Entscheidend ist zudem ein maßgeschneidertes Finanzierungskonzept, das zur persönlichen Lebenssituation passt“, unterstreicht Prohyp-Geschäftsführer Günther.

Auch Annabrunner von der DSL Bank betont, dass nicht die letzten Prozentpunkte beim Zins den Unterschied machen, sondern das geeignete Finanzierungsmodell. „Um dieses zu erstellen und die passenden Angebote auszuwählen, braucht der Berater eine gute Plattform zur Abwicklung sowie weitere Serviceunterstützung.“

Qualifizierung der Berater ist fundamental

Umso wichtiger wird zudem die Qualifizierung der Berater. „Bisher ist die Baufi-Beratung etwa im Vergleich zur Vermittlung von Versicherungen noch wenig reguliert“, erläutert Günther. Viele Baufi-Broker bieten daher schon Qualifizierungsmaßnahmen für die angeschlossenen Berater an.

Die Prohyp Academy etwa führt ihre Teilnehmer zum IHK-Abschluss „Fachberater für Baufinanzierung“. An der DSL Bank Akademie können Berater den IHK-Fachberater oder aber den Abschluss „Fachwirt für Baufinanzierung“ erwerben. Auch andere Anbieter bieten diese und ähnliche Fortbildungen an.

Eines steht fest: Die Baufi-Broker sind eine entscheidende Triebfeder des Markts und haben Veränderungen auch bei den etablierten Banken angestoßen. Kunden, die ihr Eigenheim finanzieren wollen, haben heute eine große Auswahl unter verschiedenen Produkten und Anbietern. Die Zeit der Standardlösung über die Hausbank ist passé.

Interessenten sollten die Vielfalt nutzen, denn so günstig wie heute kamen sie noch nie zu eigenen vier Wänden.

Foto: Shutterstock

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