Wohnimmobilien: Mietrendite zieht weltweit wieder an

Die weltweiten Wohnimmobilien-Kaufpreise können offenbar nicht auf Dauer deutlicher steigen als Mieten. Dadurch zieht die Mietrendite global wieder an. Das zeigt der Überblick zum Vermietungsmarkt „World Cities“-Index“ der internationalen Immobilienberatung Savills.

Demnach hat es die Verlangsamung des Preisanstiegs auf den Wohnimmobilienmärkten der führenden Weltmetropolen im Laufe des letzten Jahres und im ersten Halbjahr 2012 den Mieten ermöglicht aufzuholen. In der Folge stiegen die Mietrenditen deutlich. Da laut Savills das Interesse an riskanten Investitionen seitens der Käufer vor dem Hintergrund der unsicheren Weltwirtschaft nachließ, stiegen die Mieten häufig sogar deutlicher als die Kaufpreise.

Das durchschnittliche Mietpreiswachstum über den gesamten World Cities-Index hinweg lag in der ersten Jahreshälfte bis Juni 2012 bei 4,1 Prozent. Demgegenüber stieg das Kaufpreisniveau um durchschnittlich 2,1 Prozent, was zu einer durchschnittlichen Rendite von 4,4 Prozent führte.

„Die Top-Weltmetropolen ziehen weiterhin Menschen an, dort zu leben und zu arbeiten. Selbst wenn das Interesse von Investoren und Eigennutzen für eine gewisse Zeit ins Stocken gerät, werden neu ins Land kommende Menschen immer noch eine Unterkunft benötigen und Wohnraum anmieten“, sagt Yolande Barnes, Director Global Research bei Savills. !Die Rahmenbedingungen für die Nachfrage nach Wohnraum bleiben solide, so dass die Prognose für den Vermietungsmarkt indexweit positiv ist.“

New York, auf Position 6 gemessen an der Preissteigerung, führt die Mietrendite-Tabelle mit einem Anstieg von brutto 6,9 Prozent zur Jahresmitte 2012 an, und zwar mit deutlichem Abstand vor dem letztplatzierten Shanghai, das einen durchschnittlichen Anstieg von nur 2,4 Prozent verzeichnete.

„Der New Yorker Markt verdeutlicht die permanente Spannung zwischen Miet- und Kaufpreisniveaus“, sagt Barnes. „Es kommt der Moment, in dem hohe Erträge zu einem zwingenden Kaufsignal werden. New York scheint an diesem Wendepunkt angekommen oder steht kurz davor.“

Barnes weiter: „Gleichzeitig kann der Anstieg der Kaufpreise jedoch nicht auf Dauer höher ausfallen als die zugrundeliegende Nachfrage auf der Vermietungsseite, weshalb die Mieten letztlich aufholen, da Neuankömmlinge in die begehrtesten Weltmetropolen strömen. In Mumbai und Shanghai sind die Eigentümer auf höhere Mieten aus, nachdem der Anstieg der Kaufpreise ins Stocken geraten ist. Angetrieben wird dies von dem nachvollziehbaren Wunsch der Investoren, ihre Rendite aus dem Investment nach einer längeren Periode, in der die Kaufpreise weitaus deutlicher stiegen als die Mieten, zu steigern.“

Dieser Trend habe sich Barnes zufolge positiv auf die Rahmenbedingungen für Investitionen in Shanghai ausgewirkt, allerdings war die Lücke zwischen dem Mietpreiswachstum und dem Anstieg der Kaufpreise in den letzten fünfeinhalb Jahren immens. Die Mieten stiegen durchschnittlich nur um 10,3 Prozent, während das Kaufpreisniveau um 137,3 Prozent zulegte, weil Investoren eher auf einen Anstieg der Immobilienpreise spekulierten als auf Ertragsstrategien zu setzen. Dies sei unter allen Weltmetropolen die extremste Polarisierung von Mieten und Kaufpreisen. (te)

Foto: Shutterstock 

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