Rekordnachfrage am Zinshausmarkt

Der Run der Anleger auf Zinshäuser hält an. Nach Angaben von Engel & Völkers Commercial kletterte das Umsatzvolumen in Deutschland im Jahr 2011 auf 16,5 Milliarden Euro.

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Laut dem in der zweiten Auflage veröffentlichten „WGH Marktbericht Deutschland 2012“ wurden damit gegenüber 2010 rund zwei Milliarden Euro mehr in Wohn- und Geschäftshäuser investiert. „Alleine an unseren 35 Standorten in Deutschland wurden im Jahr 2011 mit 10,5 Milliarden Euro mehr als die Hälfte des Gesamtmarktvolumens umgesetzt. 2012 erwarten wir hier eine Steigerung auf deutlich über elf Milliarden Euro“, berichtet Volker Herrmann, Geschäftsführer bei Engel & Völkers Commercial.

Gegenwärtig herrsche in vielen deutschen Großstädten für Anlageimmobilien das höchste Preisniveau, das es je gab. Investoren sind laut Engel & Völkers bereit für Spitzenobjekte auch Spitzenpreise zu zahlen – doch die Schmerzgrenze sei erreicht. Im Fokus der Anleger stehe nicht mehr nur das reine Betongold, sondern vielmehr die Nachhaltigkeit der Wertabsicherung. „Die Vernunft scheint in den Markt zurückgekehrt zu sein“, kommentiert Herrmann. „Die Zeiten des unbegrenzten Preisanstiegs sind vorbei und der Blick auf die Renditen steht wieder im Fokus der Investoren.“

Insgesamt ist das Kaufpreisniveau laut Engel & Völkers an den untersuchten Standorten um ein bis zwei Faktoren gestiegen. Gegenwärtig lägen die Kaufpreise für Wohn- und Geschäftshäuser in den guten Lagen der Metropolen im Schnitt beim 19-Fachen der Jahresmiete. Nach Einschätzung des Maklerhauses werden die Preise werden zwar im Jahr 2012 weiter steigen, jedoch nicht mehr mit soviel Dynamik wie im ersten Halbjahr 2011. Auch die Nachfrage nach Wohn- und Geschäftshäusern werde insgesamt hoch bleiben. Der Preisanstieg werde dabei aber stark vom Potenzial weiter steigender Mieten abhängig sein.

Viele Eigentümer nutzten derzeit die Möglichkeit, die Mieten bei einem Mieterwechsel der Marktentwicklung anzupassen. „Die erzielbaren Mieten bei einer Neuvermietung liegen in der Regel deutlich über den Bestandsmieten“, erläutert Carsten Rieckhoff, Leiter Research bei Engel & Völkers Commercial. Aufgrund der beschriebenen Haushaltsentwicklung würden Wohn- und Geschäftshäuser insbesondere in den Wirtschaftszentren aber auch in Universitätsstädten als sichere und planbare Kapitalanlage gelten. Das Leerstandrisiko von Wohnungen in Großstädten tendiere derzeit in den sehr guten, guten und mittleren Lagen gegen Null.

In vielen betrachteten Standorten im Westen liegen die Mieten laut Engel & Völkers zwar auf einem höheren Niveau als im Osten, doch das kontinuierliche Mietsteigerungspotential sei in einigen ostdeutschen Städten wie Potsdam, Jena, Erfurt, Dresden und Leipzig ähnlich hoch wie im Westen. Unter den B-Standorten hätten Bremen mit einem Plus von zehn Prozent sowie Jena und Wiesbaden mit jeweils jeweils um acht Prozent hohe Mietanstiege verzeichnet. (bk)

Foto: Shutterstock

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