Betongold in Papierform

Eine breitere Streuung erhält man durch die Investition in Immobilienaktienfonds. Sie investieren in verschiedene Immobilien-AGs, die jeweils wiederum eine Vielzahl an Objekten halten, sodass das Einzelrisiko eines bestimmten Standortes oder Segments nicht stark durchschlägt.

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REITs: TrendAllerdings ist eine gewisse Gleichläufigkeit mit den Bewegungen des allgemeinen Aktienmarktes nicht zu verkennen. Während sich einige Immobilienaktienfonds weltweit in allen Ländern engagieren, konzentrieren sich andere auf bestimmte Regionen – etwa Europa, Asien, Nordamerika – damit Anleger gezielt von den regionalen Zyklen profitieren können.

Während beispielsweise Immobilienaktienfonds mit Schwerpunkt Europa in den Jahren 2004 bis Mitte 2007 besonders gut liefen, lagen von 2012 bis heute Immobilienaktien in Asien vorn, wobei viele Analysten Asien noch weiteres Potenzial zutrauen.

Wer auf regional ausgerichtete Immobilienaktienfonds setzt, muss die Märkte entsprechend beobachten und gegebenenfalls gezielt umschichten. Dafür benötigt man ein Gespür für wirtschaftliche Entwicklungen und Zeit und Lust, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen.

Wer die Entscheidung darüber, welche Region jeweils am vielversprechendsten ist, lieber an einen Profi delegieren möchte, setzt auf einen global orientierten Immobilienaktienfonds. Nieuwland beispielsweise ist im Managerteam eines solchen Fonds, dem Schroder Global Property Securities Fund, und er passt den Fonds jeweils der Einschätzung seines Managementteams an, welche Region oder Nutzungsart gerade im Zyklus interessant ist.

Chancen in Europa

„Derzeit mögen wir den britischen Markt, speziell London. Insbesondere in Central London und Westend ist die Nachfrage nach Büroraum hoch, dort gibt es derzeit null Leerstand. Auf dem Kontinent kämpft man hingegen. Insbesondere bei Geschäftsräumen schlagen dort die schlechten Konjunkturdaten durch und die Mieten sind niedrig und lassen sich kaum erhöhen. Lediglich Deutschland stellt eine Ausnahme dar, aber dort existieren am Markt fast nur Immobilienaktien, die sich auf Wohnimmobilien beziehen, und hier halten wir die Bewertungen schon für recht hoch. In Frankreich sind wir ebenfalls engagiert – dort gibt es einen breiten und sehr liquiden Markt für Immobilienaktien“, erläutert Nieuwland.

An Frankreich findet der Fondsmanager interessant, dass es dort wenig Angebot gibt, weil viele Banken sich in letzter Zeit aus der Immobilienfinanzierung zurückgezogen haben. Auch die nordischen Länder schätzt er, besonders Schweden.

„Italien und Spanien behalten wir im Auge. Die Immobilienunternehmen dort befinden sich derzeit in einer Umstrukturierungsphase; eine echte Erholung hat noch nicht eingesetzt, aber das kommt vielleicht demnächst. Beispielsweise haben wir eine Position in Meliá Hotels aufgebaut, allerdings erwirtschaften die lediglich 20 Prozent ihrer Gewinne in Spanien, den Rest in Europa und den USA. Interessant ist, dass der Titel aktuell einen hohen Discount zu seinem inneren Wert aufweist“, erläutert Nieuwland seine Einschätzung.

Aktuell ist der Schroder Global Property Securities Fund zu 14 Prozent in Europa, zu 38 Prozent in Asien und zu 45 Prozent in den USA investiert, der Rest liegt in Cash – aber diese Gewichtung wird natürlich ständig den Marktgegebenheiten angepasst.

Seite vier: Engagement auch über offene Immobilienfonds

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