Savills: Kein Immobilienfinanzierungsboom in UK erwartet

Nach einer Analyse des internationalen Immobiliendienstleisters Savills zu Großbritannien sind Kapitalgeber weiterhin vor allem an der Finanzierung von Spitzenobjekten in London interessiert.

 Spitzenimmobilien in London

Die Neufinanzierungen lagen Savillis zufolge im vergangenen Jahr mit 32,4 Milliarden Pfund weit unter dem Niveau des langfristigen Durchschnitts von 42,5 Milliarden Pfund. Demzufolge dürfte es weder jetzt noch in absehbarer Zukunft zu einem Immobilienfinanzierungsboom kommen, so die Experten.

Fokus auf Spitzenobjekte

„Es sind unglaublich viele Akteure im Markt unterwegs, aber alle jagen demselben Produkt hinterher, nämlich Spitzenobjekten unterschiedlicher Art. Die Kapitalgeber müssen über den unmittelbaren Cashflow hinausblicken und die Vorzüge der regionalen und guten Durchschnittsobjekte wiederentdecken, da viele von diesen unterbewertet sind und größere Sicherheit in Bezug auf Zukunftspotenzial und Wertentwicklung bieten“, erklärt William Newsom, Senior Director bei Savills.

Staatliche Massnahmen im Wohnungssektor

Innerhalb des Wohnungssektors, so die Savills-Analyse, könnten staatliche Maßnahmen wie „Help to Buy“ und „Funding for Lending“ bis 2015/16 zu 156.000 zusätzlichen Transaktionen führen und einen Anstieg im Wohnungsbau um 30 Prozent begünstigen.

Den Anstieg der Wohnimmobilienpreise in den nächsten fünf Jahren prognostiziert Savills auf 11 % im Landesdurchschnitt. Dabei dürften die Preise weiterhin hauptsächlich in London und Südengland steigen.

Gewerblichen Immobilienmärkte

Für die gewerblichen Immobilienmärkte berichtet Savills einen Anstieg des außerhalb Londons investierten Kapitals von 42 % auf 45 % im 1. Quartal 2013. Die Spitzenrenditen für regionale Büroobjekte liegen aktuell bei durchschnittlich 6,47 % und weisen damit das größte Gefälle gegenüber London seit 1991 auf.

Die Schere zwischen den Renditen für Spitzen- und weniger hochwertige Objekte hat sich ebenfalls weiter geöffnet. Hier liegen die Renditen aktuell 450 Basispunkte auseinander – die größte Differenz seit Dezember 1995.

Ausblick

„Wir gehen davon aus, dass die Mieten in den kommenden fünf Jahren in allen Regionen deutlicher steigen werden als in den letzten zehn. Das Vertrauen in die Märkte wird sich im Verlauf des nächsten Jahres verfestigen, so dass sich der Kapitalzuwachs nicht länger im negativen Bereich bewegt und die Preise in den regionalen Märkten aufholen“, sagt Mat Oakley, Head of Commercial Research bei Savills. (mh)

Foto: Shutterstock

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