Versicherer erhöhen Immobilienquote

Die Assekuranzen weiten ihre Investments in Immobilien aus und sind dabei wieder risikobereiter. Dies ist das Ergebnis einer Studie von Ernst & Young Real Estate.

Aufgrund eines knappen Angebots in Core-Lagen, verbunden mit einer im Durchschnitt auf sieben Prozent gestiegenen Immobilienquote, tendiere die Assekuranz auch wieder zu risikoreicheren Immobilieninvestitionen. Dies ist ein Ergebnis des Trendbarometers „Immobilienanlagen der Assekuranz 2013“ von Ernst & Young Real Estate.

Demnach wollen über drei Viertel der befragten Teilnehmer 2013 auch in Core-Plus-Anlagen investieren, 45 Prozent in Value-Added-Anlagen. „Allerdings nicht unbedingt, um bessere Renditen zu erzielen, sondern um überhaupt in Immobilien investieren zu können. Immobilien sind und bleiben ein großes Thema in der Branche“, so Dietmar Fischer, Partner bei der Ernst & Young Real Estate GmbH. Themen wie die strategische Optimierung der Immobilienportfolios, das aktuelle Marktumfeld in Europa, Portfoliodiversifikation und auch der Vergleich zu anderen Anlageklassen stehen für die Studienteilnehmer im Fokus.

„Dabei ist der Renditeanspruch der Investoren sogar gesunken“, erklärt Fischer weiter. Seien 2012 noch durchschnittlich 5,2 Prozent für direkte und 5,8 Prozent für indirekte Investments erwartet worden, seien es 2013 nur noch 4,9 beziehungsweise 5,5 Prozent. Auch dies sei ein Beleg dafür, dass es den Verantwortlichen vor allem um ein gut gestreutes Portfolio mit einer weiter steigenden Immobilienquote gehe. Nicht zuletzt sei auch die Einhaltung der Garantieverzinsung für rund 70 Prozent der Befragten ein Beweggrund für Immobilieninvestitionen.

Deutschland wichtigster Investmentmarkt

Im Durchschnitt wollen die für die Studie befragten Versicherer laut Ernst & Young jeweils Immobilien für rund 350 Millionen Euro einkaufen, nur für rund 120 Millionen Euro soll jeweils durchschnittlich verkauft werden. Dabei planten 91 Prozent der Studienteilnehmer Investitionen in Deutschland. „Damit ist Deutschland mit großem Abstand Liebling der befragten heimischen Investoren“, sagt Fischer. Nach Deutschland werde insbesondere die Region Europa Core/ Core plus von Anlegern favorisiert, die Nachfrage sei jedoch von 70 Prozent im Vorjahr auf 57 Prozent zurückgegangen. „Besonders überrascht hat uns das gestiegene Interesse an der Region Nordamerika mit 52 Prozent. Im vergangenen Jahr wollten hier lediglich 25 Prozent investieren“, so Fischer. Opportunitäten in südeuropäischen Krisenmärkten spielten bei den befragten Unternehmen dagegen eine untergeordnete Rolle.

Ausländische Immobilienspezialfonds legen zu

Neben Direktbestand sind Spezialfonds nach deutschem Investmentgesetz weiterhin die favorisierte Anlageform, so Ernst & Young. „Neu ist aber, dass auch Vehikel nach jeweiligem Landesrecht ins Blickfeld rücken“, beobachtet Fischer. Das Thema Real-Estate-Debt bleibe für die befragten Unternehmen der Assekuranz weiter interessant. Aufgrund der Veränderungen im regulatorischen Umfeld erwarteten über 75 Prozent von ihnen eine Verlagerung der Immobilienfinanzierungen von Kreditinstituten auf Versicherungen. Die Hälfte plane, ihre Aktivitäten in diesem Bereich auszubauen.

Einzelhandel, Büro und Wohnen favorisiert

Bei der Frage nach der beliebtesten Assetklasse seien die Studienteilnehmer ihren Antworten aus dem Vorjahr treu geblieben. Fast 90 Prozent hätten Einzelhandelsimmobilien auf ihrer Einkaufsliste; rund drei Viertel der befragten Investoren planten Käufe von Büro- und Wohnimmobilien. „Aufgrund attraktiver Renditen und eines begrenzten Angebots in den Metropolregionen wird die Nachfrage nach Wohninvestments in B-Städten steigen. 80 Prozent der Befragten sehen dies ebenso“, so Fischer. (bk)

Foto: Shutterstock

 

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