Weltweite Wohnimmobilienpreise auf Höchststand

Die weltweiten Preise für Wohnimmobilien sind gestiegen und übertreffen nach Angaben von Knight Frank im Schnitt die Werte vor der Finanzkrise. In Europa befinden sich jedoch noch viele Staaten im Abwärtstrend.

Weltweite Wohnimmobilienpreise: Erholung in Großbritannien und den USA

Der „Global House Price Index“, den die internationale Immobilienberatung Knight Frank alle drei Monate für Wohnliegenschaften mittlerer Qualität an 55 Standorten weltweit erhebt, weist zum drittem Quartal 2013 ein Plus von vier Prozent gegenüber dem letzten Hoch im zweiten Quartal 2008 auf. Gleichzeitig überflügele der Index den Tiefpunkt der Finanzkrise im zweiten Quartal 2009 um 12,7 Prozent.

Im dritten Quartal 2013 haben die Preise laut Knight Frank im Schnitt um 1,5 Prozent zugelegt, sodass der Wertzuwachs im Jahresvergleich 4,6 Prozent betrage. „Der Wohnimmobilienmarkt scheint weltweit an Fahrt zu gewinnen“, kommentiert Kate Everett-Allen aus dem internationalen Research für Wohnimmobilien bei Knight Frank.

Zwei Drittel der Standorte im Aufwind

An über 69 Prozent der im Index untersuchten 55 Standorte sind die Preise demnach im Vergleich zum Vorjahr gestiegen – zwei Jahre zuvor lag die Quote bei 55 Prozent. Die hohe Performance beruht laut Knight Frank nicht nur auf den Spitzenreitern Dubai (28,5 Prozent innerhalb von zwölf Monaten), China (21,6 Prozent) und Hongkong (16,1 Prozent), sondern auch auf einer Reihe aufstrebender Märkte. So hätten sich insbesondere Wohnimmobilien in Taiwan (15,4 Prozent), Indonesien (13,5 Prozent), der Türkei (12,5 Prozent) und Brasilien (11,9 Prozent) im Jahresvergleich stark verteuert. Deutschland liegt mit einem Plus von 11,2 Prozent auf Rang neun der Liste.

Nach dem Aufstieg Dubais aus einem tiefen Tal geht Irland laut Knight Frank nun einen ähnlichen Weg. Im Quartalsvergleich belege die grüne Insel mit einem Plus von vier Prozent Platz fünf des Rankings. Noch vor knapp zwei Jahren hatten die Quartalspreise dort um 5,4 Prozent nachgegeben.

Während der Finanzkrise haben laut Knight Frank die Wohnimmobilienmärkte in Asien die Schwäche in Europa und den USA ausgeglichen. Derzeit befänden sich Großbritannien und die USA im Aufwind, und die Schuldenkrise in Europa scheine sich zumindest zur Zeit abzumildern. Gleichzeitig verzeichneten viele asiatische Märkte zweistellige Zuwachsraten, so dass der Index insgesamt stark steige.

Viele europäische Märkte noch schwach

Innerhalb dieses Gesamtszenarios gibt es jedoch auch schwache Märkte. Im Jahresvergleich sind die Immobilienpreise laut Knight Frank noch an 17 Standorten gesunken, 14 davon in Europa. Schlusslichter der 55 Standorte sind Kroatien (minus 19,7 Prozent), die Immobilienpreise in Spanien (minus 12,0 Prozent) und Griechenland (minus 9,1 Prozent). Auch Japan, Südkorea und Neuseeland würden deutliche Rückgänge verzeichnen. „Es gibt zahlreiche Risiken, die die positive Entwicklung an den Wohnimmobilienmärkten dämpfen können. Sie reichen von geopolitischen Veränderungen bis hin zu langsameren Wachstumsraten in den wichtigsten Emerging Markets“, kommentiert Everett-Allen. „Derzeit besteht die größte Bedrohung indes darin, dass die US-Notenbank ihre Stimuli für die Wirtschaft reduzieren könnte.“ (bk)

Foto: Shutterstock

 

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