Mehr Wohnungen als gedacht – aber keine Entwarnung

In Deutschland gibt es 500.000 Wohnungen mehr und 1,5 Millionen Menschen weniger als bisher angenommen, so ein Ergebnis der Volkszählung. Entwarnung am Wohnungsmarkt bedeute dies nicht, mahnt der ZIA Zentrale Immobilien Ausschuss.

Der ZIA warnt mit Blick auf den Wohnungsmarkt vor einer vorschnellen Fehlinterpretation. Die Daten seien zum Teil lückenhaft, da beispielsweise keine Mietpreise erhoben worden seien

„Die Zahlen zeigen deutlich, dass wir keinen flächendeckenden Wohnungsmangel haben. Dennoch herrscht in einigen Ballungsräumen Wohnungsknappheit. Das Statistische Bundesamt sollte die Datenbasis verbessern und auch in den Zeiträumen zwischen Volkszählungen die aktuelle Gebäude- und Einwohnerzahl erheben. Nur auf der Grundlage von belastbaren Daten zu Bestand und Bedarf an Wohn- und Geschäftsgebäuden kann die Immobilienwirtschaft Objekte zielgerichtet und bedarfsgerecht fertigstellen“, sagt Andreas Mattner, Präsident des ZIA. Insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Mietendiskussion wären im Rahmen des Zensus erhobene Mietdaten für Politik und Immobilienwirtschaft hilfreich.

Gebäudekartei fehlt

Zudem fordert der ZIA, dass eine auf Dauer anwendbare Gebäudedatei angelegt wird. Bislang müsse das bei der Volkszählung mit viel Aufwand erhobene Zahlengerüst, das einen Überblick über die Gebäudestruktur deutscher Immobilien ermöglichen würde, aufgrund der Gesetzeslage anschließend vernichtet werden.

Einen wichtigen Schritt zur Verbesserung sei Destatis bei der aktuellen Volkszählung bereits gegangen: Lager- und Einzelhandelsflächen, die bisher in den Statistiken gemeinsam erfasst wurden, würden nun separat angegeben. Diese Änderung ist aus Sicht des ZIA ein wichtiger erster Schritt auf dem Weg zu einer umfassenden und kontinuierlichen Gebäudestatistik. (bk)

Foto: Shutterstock

 

 

 

 

 

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