Hamburg: Unternehmen wandern ins Umland

Fehlende Mietflächen und Grundstücke führen nach Angaben des Dienstleistungsunternehmens Engel & Völkers in Hamburg zu einer zunehmenden Abwanderung von Industrieunternehmen ins Umland der Hansestadt.

Blick auf den Hamburger Hafen.

Der Trend hin zur Anmietung von Industrie- und Logistikflächen im Umland ist in Hamburg unübersehbar: „Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum hat der Anteil der vermarkteten Fläche im Umland nochmals um neun Prozentpunkte zugelegt“, berichtet Erik Peuschel, Mitglied der Geschäftsleitung bei Engel & Völkers Commercial Hamburg.

Der Gesamtflächenumsatz im ersten Halbjahr 2014 sei mit rund 204.000 Quadratmetern stabil geblieben (erstes Halbjahr 2013: 205.000 Quadratmeter).

Viel Umsatz außerhalb des Zentrums

42 Prozent der Industrie-, Gewerbe- und Logistikflächen werden Engel & Völkers zufolge mittlerweile im Umland vermarktet. Im ersten Halbjahr 2013 habe der Anteil noch bei 36 Prozent gelegen. Vier der sieben größten Einzelumsätze fanden in diesen Lagen statt.

Mit rund 20.000 Quadratmetern führe der Neubau des HACC – HH-Airport-Cargo-Center die Marktstatistik an. „Die Marktdynamik geht im Wesentlichen von Industrieunternehmen und Eigennutzern aus, die zunehmend Bestandsflächen kaufen oder neu bauen“, erläutert Peuschel.

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Weniger Outsourcing

Eine Auffälligkeit des Hamburger Marktes für Industrie- und Gewerbeflächen seien die rund 120.000 Quadratmeter verfügbarer Fläche für Logistikunternehmen im westlichen Hafen. Neben sinkender Importraten und der Konkurrenz durch andere Nordseehäfen sieht Peuschel noch einen Grund für den dortigen Leerstand:

„Die große Outsourcing-Welle aus Industrie und Handel ist abgeebbt. Diese Bereiche der Wirtschaft versuchen wieder vermehrt innerhalb der eigenen Betriebsstruktur Prozesse anzusiedeln“, erklärt Peuschel. (st)

Foto: Shutterstock.com

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