Immobilienpreise in Hamburg legen weiter zu

Der Hamburger Immobilienmarkt war auch in 2014 durch hohe Nachfrage gekennzeichnet. Neben den Toplagen verzeichnen auch einige mittlere Lagen deutliche Preisanstiege.

Blick auf die Hamburger Hafencity: Starker Preiszuwachs bei Immobilien in zentralen Lagen.

Nach Angaben des Immobilienberatungsunternehmens Grossmann & Berger prüfen Interessenten angebotene Immobilien in der Hansestadt wesentlich genauer und ignorieren überteuerte Angebote. Trotzdem hätten sich die Zeiträume bis zum Verkauf eines Objekts überwiegend verkürzt.

Marktgerecht eingepreiste Bestandsimmobilien würden in Hamburg im Durchschnitt in zwei bis vier Monaten vermittelt. Die Immobilienpreise in Hamburg hätten sich in 2014 je nach Region und Segment unterschiedlich entwickelt.

„Anders als die bereits etwas verlangsamte Mietpreisentwicklung legten die maximal erzielbaren Kaufpreise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser 2014 deutlich zu, insbesondere im Teilmarkt Zentral und Alster“, fasst Lars Seidel, Geschäftsführer Wohnimmobilien bei Grossmann & Berger, das Hauptergebnis des hauseigenen Marktberichts Wohnen zusammen.

Eigentumswohnungen: Harvestehude am teuersten

Mit deutlichem Abstand erwies sich Harvestehude in 2014 erneut als Hamburgs Stadtteil mit den höchsten erzielbaren Quadratmeterpreisen für Bestands-Eigentumswohnungen. Sie lagen nach Angaben von Grossmann & Berger bei 12.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche und zeigten mit einem Plus von 2.000 Euro den größten Preiszuwachs in diesem Segment.

„Für Penthouse-Wohnungen im Harvestehuder Weg lassen sich in der Spitze Quadratmeterpreise bis zu 16.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche erzielen“, erläutert Seidel. Ebenfalls vierstellig mit 10.000 Euro pro Quadratmeter seien die in der Hafencity, Uhlenhorst und Winterhude beobachteten maximalen Quadratmeterpreise. In Winterhude, Hoheluft-Ost und Poppenbüttel seien mit plus 1.000 Euro, in Finkenwerder und Hausbruch mit plus 800 Euro und in Neugraben-Fischbek mit plus 600 Euro pro Quadratmeter die nächsthöheren Kaufpreiszuwächse registriert worden.

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„Auch in Hamm und Horn legten die maximalen Kaufpreise für Eigentumswohnungen um 400 auf 2.000 Euro pro Quadratmeter stark zu. Das Interesse des Senats am Hamburger Osten wird zunehmend im Markt spürbar“, so Seidel.

Am anderen Ende der Preisskala begannen die Einstiegs-Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen nach Angaben von Grossmann & Berger in Wilhelmsburg bei 1.100 Euro pro Quadratmeter und in Wilstorf bei 1.250 Euro.

Häuser: Marienthal mit größter Steigerung bei Maximalkaufpreisen

Auch im Segment der Einfamilienhäuser führt Harvestehude laut Grossmann & Berger das Ranking der maximal erzielbaren Kaufpreise mit 11,0 Millionen Euro an. Mit großem Abstand folge Winterhude mit 6,0 Millionen Euro.

„Für realistisch bewertete Häuser in den klassischen Alsterlagen Rotherbaum, Uhlenhorst und Eppendorf sehen wir die Maximalkaufpreise dieses Jahr zwischen 5,0 und 5,5 Millionen Euro, für Objekte in den Elbvororten Othmarschen, Nienstedten und Blankenese zwischen 3,4 und 3,5 Millionen Euro“, konstatiert Seidel. Die größten Zuwächse bei den für Häuser maximal erzielbaren Kaufpreisen seien mit plus 400.000 Euro in Marienthal, plus 300.000 Euro in Hoheluft-Ost und plus 200.000 Euro in Rotherbaum und Uhlenhorst registriert worden.

Eigenheime in Finkenwerder am günstigsten

Das niedrigste Einstiegspreisniveau für Einfamilienhäuser im Jahr 2014 wurde laut Grossmann & Berger mit 120.000 Euro in Finkenwerder verzeichnet. Die nächsthöheren Einstandspreise betrugen 180.000 Euro in Neugraben-Fischbek und 190.000 Euro in Langenbek. Die Einstandspreise für Häuser in Wilstorf hätten 2014 bei 200.000 Euro begonnen und in Sinstorf, Rönneburg, Hausbruch und Hamm/Horn leicht darüber gelegen.

Immobilienangebot bleibt auch 2015 knapp

Bis auf die sich leicht eintrübenden Konjunkturperspektiven und die voraussichtlich im Jahresverlauf 2015 in Kraft tretende „Mietpreisbremse“ dürften die weiteren den Hamburger Bestands-Wohnimmobilienmarkt bestimmenden Parameter nach Einschätzung von Grossmann & Berger nahezu unverändert bleiben: Der Wohnungsbau werde trotz der gestiegenen Bauaktivitäten die Nachfrage nach Immobilien zur Miete oder zum Eigentum nicht decken, der Flächenmangel im Stadtgebiet zu einem Rückgang der Baugenehmigungen führen.

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Da der Trend zum Wohnen in der Stadt insbesondere bei der jüngeren Generation anhält, würden der Zuzug und die Haushaltsverkleinerung mittelfristig anhalten.

„Daher erwarten wir auch für 2015 keine wesentliche Entspannung. Angesichts des anhaltend attraktiven Zinsniveaus und der Ausweichbewegung vieler Käufer werden die maximal erzielbaren Kaufpreise in den mäßigen und mittleren Lagen steigen. In den Top-Lagen dürften die Preise bei einer sinkenden Anzahl von Verkäufen hingegen nur minimal zulegen“, prognostiziert Seidel. (bk)

Foto: Shutterstock

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