Deutsche sparen weniger für Wohneigentum

Sparen macht den Deutschen offensichtlich immer weniger Spaß. Lag der Anteil der Sparer im Frühjahr 2014 noch auf hohem Niveau, erreichte er im Sommer einen absoluten Tiefstand. Das zeigt eine Sommerumfrage der privaten Bausparkassen.

Die Deutschen sparen aufgrund des günstigen Zinsniveaus weniger. Laut dem Verband der privaten Bausparkassen kann das auch negative Folgen haben.

Nach Angaben des Verbands der privaten Bausparkassen, Berlin, legten vor einem Jahr noch 49 Prozent der Deutschen Geld auf die hohe Kante. Im Sommer 2014 sind es nur noch 40 Prozent.

Durch das Minus von neun Prozentpunkten fiel die Sparbereitschaft auf den mit Abstand tiefsten Wert, der seit Beginn dieser Umfragereihe im Jahr 1997 gemessen wurde.

Verantwortlich dafür sei die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank. „Den Deutschen vergeht angesichts der Mini-Zinsen langsam die Sparlust“, erklärte Andreas J. Zehnder, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der privaten Bausparkassen.

Sparen schadet der Altersvorsorge

„Das muss uns mit Blick auf die Altersvorsorge alarmieren“, so Zehnder weiter. Denn ohne ausreichende Sparleistungen und Rendite werde die private Vorsorge verkümmern und die Altersarmut zunehmen.

„Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank schadet mehr als sie nutzt. Sie fördert das Gegenmodell zum Sparen: das von der Hand in den Mund Leben“, sagt Zehnder. Es sei höchste Zeit, eine Trendwende einzuläuten.

Zu diesem Befund passt aus Sicht von Zehnder der Rückgang um neun Prozentpunkte auf 51 Prozent binnen Jahresfrist beim Sparmotiv „Altersvorsorge“. Auf Platz eins der Sparmotive liege jetzt „Konsum/Anschaffungen“ mit 65 Prozent nach 62 Prozent im Sommer 2013.

Wohneigentum ist drittwichtigstes Sparziel

Drittwichtigstes Sparziel mit 46 Prozent bleibe der Erwerb und die Renovierung von Wohneigentum. Vor einem Jahr seien es noch 54 Prozent gewesen, so der Verband der privaten Bausparkassen. Es folge das Sparmotiv „Kapitalanlage“ (31 Prozent). (st)

Foto: Shutterstock.com

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