Berliner Wohnungsmarkt: Regulierung treibt die Preise

Berliner Wohnimmobilien sind bei Anlegern und Eigennutzern stark gefragt. Doch die jüngsten Maßnahmen der Politik beeinträchtigen den Markt und treiben nicht zuletzt die Preise. Gastbeitrag von Jürgen Kriegisch, Part-B Immobilien

„Die Politik nimmt in Kauf, dass dem privaten Anleger bei der Altersvorsorge durch die Regulierungen unnötig Steine in den Weg gelegt werden.“

Mietpreisbremse, Grunderwerbssteuer, Umwandlungsverbot – sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene versucht die Politik, dem Berliner Wohnungsmarkt die Attraktivität für Anleger zu nehmen.

Oft ist das Motiv der Politiker, den Mieter zu schützen. Dabei nimmt die Politik in Kauf, dass dem privaten Anleger mit den Regulierungen bei der Altersvorsorge unnötig Steine in den Weg gelegt werden. Dies ist vor dem Hintergrund, dass der Staat die private Vorsorge stärken möchte, umso unverständlicher.

Hindernisse bei der Altersvorsorge

Es begann bereits schrittweise mit der Grunderwerbsteuer, die von 3,5 Prozent auf mittlerweile sechs Prozent erhöht wurde. Ein harter Schlag für einen Kapitalanleger, der zum Beispiel bei einer Wohnung für 200.000 Euro allein 12.000 Euro nur für die Grunderwerbsteuer aufbringen muss.

Für das Land Berlin ist es ein gutes Geschäft: In keiner Stadt sind die Grunderwerbsteuer-Einnahmen so hoch wie in der Hauptstadt. Auf unserer Webseite haben wir einen Zähler eingerichtet, der in Echtzeit die Entwicklung der Einnahmen aus der Grunderwerbsteuer für acht deutsche Großstädte zeigt.

Milieuschutzgebiete: Vorteil für Mieter zweifelhaft

Der jüngste Streich der Berliner Politik ist das Umwandlungsverbot von Mehrfamilienhäusern in Milieuschutzgebieten. Dadurch sollen Mieter geschützt werden.

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Meiner Ansicht nach ist dieser Schritt jedoch komplett unlogisch. Denn zunächst einmal ändert sich für die Mieter nichts, wenn der Eigentümer ihrer Wohnung wechselt.

Langfristig hätten die Mieter sogar Vorteile: Private Eigentümer, die die Wohnungen nach der Umwandlung kaufen, erhöhen die Mieten erfahrungsgemäß seltener als große Bestandshalter.

Geringeres Angebot für Eigennutzer

Das Nachsehen haben künftig Mieter in Milieuschutzgebieten, die ihre Wohnung zur Selbstnutzung kaufen möchten. Das wird dort nicht mehr möglich sein, es sei denn, die Wohnung ist bereits in der Hand eines privaten Anlegers, der die Wohnung verkaufen möchte.

Seite 2: Milieuschutzgebiete lassen Wohnungspreise steigen

 

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