Europäische Büromärkte: Gute Nachfrage, wenig Mietwachstum

Die Nachfrage nach Büroflächen war im ersten Quartal 2015 nach Aussage von Jones Lang LaSalle in vielen europäischen Metropolen hoch. Ein starker Rückgang in Paris und Moskau liess jedoch das Gesamtergebnis sinken.

In Paris sank die durchschnittliche Spitzenmiete für Büroflächen im ersten Quartal 2015 um 2,7 Prozent.

Viele europäische Büromärkte verzeichnen nach Aussage des Immobilienberatungsunternehmens Jones Lang LaSalle (JLL) eine zunehmende Dynamik und knüpfen an ihre sich verbessernde Performance vor allem im letzten Quartal 2014 an.

Die ersten drei Monate 2015 hätten solide Vermietungsvolumina gezeigt, aber aufgrund schwächerer Aktivitäten in den beiden großen Märkten Paris und Moskau nicht ganz das Ergebnis des Vergleichszeitraums erreicht.

Nur drei Märkte mit Mietzuwachs

Tortz guter Flächennachfrage zeigte sich die Mietentwicklung im ersten Quartal verhalten. Von den 24 analysierten Städten verzeichneten laut JLL nur drei ein Wachstum der Bürospitzenmieten im Vergleich zum Vorquartal.

Leicht zugelegt haben demnach die Spitzenmieten in Madrid (plus ein Prozent) und Barcelona (plus 1,4 Prozent), wo sich die Büromärkte weiter erholt hätten und das Angebot an erstklassigen Flächen enger werde.

London verzeichnete laut JLL zum zweiten Mal in Folge das höchste Mietpreiswachstum in Europa. Mit 2,2 Prozent sei es etwas niedriger ausgefallen als drei Monate zuvor. In 18 Städten stagnierte das Wachstum, rückläufig war es in drei.

Paris und Moskau senken den Durchschnitt

Insgesamt führten diese Entwicklungen zu einem leichten Rückgang des gewichteten europäischen Mietpreisindex von JLL um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Dies sei der erste Quartalsrückgang seit Herbst 2013.

Über das Jahr gerechnet blieb das Wachstum nach Aussage von JLL mit 0,3 Prozent noch im positiven Bereich. Dieser Verlauf sei fast ausschließlich von den Rückgängen in Moskau und Paris beeinflusst worden.

In der französischen Hauptstadt sind die Spitzenmieten in CBD-Lagen gegenüber dem vorangegangenen Quartal um 2,7 Prozent gesunken. Viele Unternehmen seien auch weiterhin äußerst kostensensibel und nicht gewillt, die relativ hohen Mieten in zentralen Lagen zu bezahlen.

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In Russland sorgen die politischen und wirtschaftlichen Turbulenzen auch auf dem Büroimmobilienmarkt für verhaltene Aktivitäten. Moskaus Spitzenmieten mussten laut JLL einen weiteren Rückgang um 6,7 Prozent hinnehmen.

17 Märkte in Mietwachstumsphase

Die grundsätzliche Situation ist laut JLL jedoch an vielen Standorten positiv: Trotz des Index-Rückgangs im ersten Quartal befänden sich auf der Immobilienuhr von JLL von insgesamt 17 von 37 Märkten im Quadranten „Beschleunigtes und Verlangsamtes Mietpreiswachstum“. Die Höhe des Mietpreiswachstums könne zwar abnehmen, ein Rückgang der Mietpreise in den meisten Märkten werde jedoch als nicht wahrscheinlich angesehen.

Der europaweit aggregierte Umsatz für Büroflächen lag mit knapp 2,3 Millionen Quadratmetern laut JLL um drei Prozent unter dem Volumen des ersten Quartals 2014.

„Ohne den Rückgang in der französischen und russischen Hauptstadt legte das Vermietungsvolumen im übrigen Europa um rund sieben Prozent zu, der Jahresauftakt in den meisten Märkten war also durchaus solide“, kommentiert JLL die Entwicklung. (bk)

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