Standorte: München am dynamischten – Mittelstädte renditeträchtiger

Höhere Werte bieten die Immobilienmärkte einiger prosperierender B-Standorte. In Mainz etwa, das Rang vier einnimmt, liegt die Mietrendite im Schnitt bei 4,4 Prozent, in Karlsruhe (Rang fünf) und Wiesbaden (Rang sieben) jeweils bei 4,1 Prozent. Der Durchschnittswert aller 40 Standorte ist im Vergleich zum Vorjahr leicht von 4,0 auf 4,1 Prozent gestiegen.

Enge Märkte in den Metropolen

Ähnlich wie in München sind in den deutschen Metropolen die Immobilienpreise in bevorzugten Lagen in den vergangenen Jahren kräftig gestiegen. Hohe Zuzugszahlen und ein Bauvolumen, das nicht Schritt hält, treiben diese Entwicklung an. Vorerst zeichnet sich keine schnelle Entlastung ab. In den Metropolen übersteigt die Nachfrage der Mieter und Käufer in vielen Lagen das Angebot deutlich.

Der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW hat die Bundesregierung aufgefordert, eine überzeugende Strategie vorzulegen, um dem Wohnungsmangel entgegenzutreten. Zwar sei die Zahl der Baugenehmigungen im Jahr 2014 um 5,4 Prozent gestiegen. Damit habe sich der positive Trend des Jahres 2013 (plus 12,9 Prozent gegenüber 2012) jedoch deutlich verlangsamt.

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„Es müssen alle an einem Strang ziehen, damit der Neubauboom nicht sofort wieder abebbt“, erklärt GdW-Präsident Axel Gedaschko. Dass die Zahl der tatsächlichen Baufertigstellungen deutlich unter den Baugenehmigungen liege, zeige auch, dass viele Investoren durch die hohen Kosten während des Bauprozesses abgeschreckt würden.

Um rund 36 Prozent seien die Kosten rund um den Neubau von Mehrfamilienhäusern in Deutschland seit dem Jahr 2000 gestiegen. Bei den reinen Baupreisen habe es im gleichen Zeitraum dagegen lediglich einen Anstieg von rund 27 Prozent gegeben – ähnlich zu den Lebenshaltungskosten, bei denen die Zunahme bei 25 Prozent lag.

Baukosten dringend senken

Ein großer Kostentreiber ist laut GdW die Energieeinsparverordnung (EnEV), die seit 2009 viermal novelliert wurde. „Bereits für den energetischen Standard, den die Energieeinsparverordnung ab 2016 vorschreibt, kann die Wirtschaftlichkeit nicht nachgewiesen werden“ so Gedaschko. Die Grenze der wirtschaftlichen Vertretbarkeit sei damit insbesondere für den mehrgeschossigen Wohnungsbau bereits mit der EnEV 2009 erreicht worden.

Der GdW fordert unter anderem, der Bund solle die Ergebnisse der Baukostensenkungskommission zügig umsetzen. Darüber hinaus solle die steuerliche Normalabschreibung (AfA) für Neubauten von zwei auf drei Prozent erhöht werden. In den Gebieten, in denen die neue Mietpreisbremse gelten soll, sollten die Abschreibungssätze auf vier Prozent erhöht beziehungsweise ein Investitionszuschuss eingeführt werden. (bk)

Foto: Shutterstock

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