Globale Mieten von Top-Wohnimmobilien sinken

Der Index für die globalen Mieten von Top-Wohnimmobilien ist nach Angaben von Knight Frank auf Zwölfmonatssicht um 0,9 Prozent gefallen. Dies sei das schwächste Ergebnis der letzten fünf Jahre.

Die globalen Mieten für Luxuswohnungen sind an vielen Standorten rückläufig.

In dem Index untersucht die internationale Immobilienberatung Knight Frank vierteljährlich weltweit die Spitzenmieten im Wohnungssektor in 17 global bedeutenden Städten.

Demnach sind an neun der 17 Standorte die Mieten im letzten Jahr gefallen oder stabil geblieben (Stichtag 30. September 2015).

Feld ist enger geworden

Die Schere zwischen dem Spitzenwert und der schlechtesten Performance sei erheblich kleiner geworden. So trennten Kanton (plus 6,2 Prozent) auf dem ersten Platz und Moskau (minus 11,3 Prozent) auf dem letzten Platz nur noch 17,5 Prozentpunkte – vor zwei Jahren seien es fast 30 Prozentpunkte gewesen.

Mit einem Mietzuwachs von lediglich 2,4 Prozent steht London auf Rang zwei. „Das Ergebnis von London zeigt, in welchem Ausmaß sich der Wohnungsmarkt im Luxussegment abgekühlt hat“, kommentiert Kate Everett-Allen aus dem internationalen Research für Wohnimmobilien in Großbritannien bei Knight Frank.

Afrika einzige Region mit Zuwachs

Auf regionaler Ebene liege Afrika mit steigenden Mieten von 1,3 Prozent vorn und sei die einzige Region, die eine positive Performance aufweist. Der Index hatte seinen Höhepunkt laut Knight Frank im vierten Quartal 2014 erreicht. Damals lag das Resultat 23 Prozent über dem letzten Tiefpunkt zu Zeiten der Finanzkrise in 2009.

Mehr Umzüge in die Emerging Markets

Der starke US-Dollar, der wahrscheinlich weiter durch die vor kurzem erhöhten Leitzinsen durch die amerikanische Notenbank gestützt werde, begünstige Umzüge von amerikanischen Unternehmen in die Emerging Markets in Lateinamerika und Afrika.

Nach Angaben von McKinsey sollen bis zum Jahr 2025 insgesamt 45 Prozent der Fortune Global 500, also der umsatzstärksten globalen Unternehmen, ihren Sitz in den Emerging Markets haben – zur Jahrhundertwende waren es fünf Prozent.

Starke Rückgänge in Singapur, Peking und Moskau

Die enge Verknüpfung der wirtschaftlichen Performance und der Mietentwicklung im Spitzensegment erklärt laut Knight Frank die niedrigen Positionen von Singapur (minus 4,6 Prozent), Peking (minus 5,6 Prozent) und Moskau (minus 11,3 Prozent) im aktuellen Ranking.

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Darüber hinaus leidet der Index an Änderungen in der Wohnungspolitik. So erwartet Knight Frank im vierten Quartal 2015 beispielsweise in Kanton einen Mietverlust, denn durch die Zinsentwicklung und die Erleichterung für Ausländer, in Wohnungen zu investieren, werde sich dort die Nachfrage wieder stärker zum Erwerb von Wohnungen verschieben. (bk)

Foto: Shutterstock

 

 

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