Vermieten wird für Privatanleger immer schwieriger

Prüfung der Mietspiegel fordert viel Engagement

Vom Vermieter wird also ein umfangreiches Research erwartet, bevor er eine Wohnung vermietet. Für professionelle Vermieter ist das zwar lästig, aber sie können damit umgehen. Der private Immobilienbesitzer ist damit eindeutig überfordert.

Selbst dann, wenn ein Mietspiegel existiert, ist fraglich, ob dieser wirklich die „ortsübliche Vergleichsmiete“ widerspiegelt. In einem Mieterhöhungsverfahren in Berlin wurde kürzlich durch ein Gutachten belegt, dass der Mietspiegel keineswegs nach anerkannten wissenschaftlichen Grundsätzen erstellt worden ist.

Der Mietspiegel, so das Gutachten, entspreche „nicht dem Standard der modernen mathematischen Statistik“. In anderen Städten ist das nicht anders.

Anders als Profi-Vermieter sind private Vermieter jedoch damit überfordert, Prozesse anzustrengen, in denen geprüft wird, ob der Mietspiegel, wie nach Paragraph 558 d Absatz 1 BGB gefordert, nach wissenschaftlichen Grundsätzen ermittelt wurde.

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Keine Mietpreisbremse bei Modernisierungen

Die Mietpreisbremse gilt nicht, wenn die Wohnung umfassend modernisiert wird. Private Laienvermieter sind jedoch damit ebenfalls häufig überfordert.

Die rechtlich korrekte Ankündigung einer Modernisierung und eine mietergerechte Durchführung sind Aufgaben, die nur von in diesem Bereich sehr erfahrenen Profis bewältigt werden können.

Wegen all dieser Schwierigkeiten ist zu erwarten, dass sich künftig immer mehr private Vermieter zurückziehen, zumal – wie verschiedene Studien zeigen – die meisten Kleinvermieter nur sehr magere oder gar keine Renditen erzielen.

Autor Frank Wojtalewicz ist geschäftsführender Gesellschafter der d.i.i. Deutsche Invest Immobilien, Wiesbaden

Foto: d.i.i. Deutsche Invest Immobilien

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