S&K-Verteidiger verlangt Ablösung der Staatsanwälte

Im Prozess um millionenschweren Kapitalanlagebetrug bei der Immobilienfirma S&K hat einer der Verteidiger die Ablösung der drei Staatsanwälte gefordert.

Einer der Verteidiger im Prozess um millionenschweren Kapitalanlagebetrug bei der Immobilienfirma S&K hat die Ablösung der drei Staatsanwälte gefordert.

Rechtsanwalt Ulrich Endres sagte am Freitag vor dem Landgericht Frankfurt, die Behördenleitung solle die drei Sitzungsvertreter „durch rechtstreue Kollegen“ ersetzen. Hintergrund ist ein am vierten Verhandlungstag ausgetragener Streit zwischen den Verteidigern der sechs Angeklagten und der Staatsanwaltschaft, in welchem Umfang der rund 1770 Seiten starke Anklagesatz verlesen werden soll.

Während die Anklagevertreter den von ihnen ursprünglich bei Gericht eingereichten Text verlesen wollen, bestanden die Verteidiger darauf, dass nur der vom Gericht ausdrücklich zugelassene Text verlesen werde. Die 28. Strafkammer hatte einige Textpassagen gekürzt, um die gesetzlich vorgeschriebene „Informationsfunktion“ einer Anklageschrift nicht zu gefährden.

Verteidiger werfen Anklagevertreter „nicht gesetzmäßiges Verhalten“ vor

Die Staatsanwaltschaft legte gegen diese Kürzung jedoch Beschwerde ein, über die das Oberlandesgericht Frankfurt bislang noch nicht entschieden hat. Mehrere Verteidiger bezichtigten die Anklagevertreter eines „nicht gesetzesmäßigen Verhaltens“.

Die Staatsanwälte verbaten sich diese Vorhalte. Die Anklageschrift sei vom Gericht nur „marginal“ verändert worden, „am äußeren Lebenssachverhalt änderte sich nichts“, sagte Oberstaatsanwalt Andreas Hohmann.

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Angeklagt sind unter anderem die beiden 34 und 36 Jahre alten Gründer des S&K-Unternehmens. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gehen von einem Schaden in Höhe von rund 240 Millionen Euro aus.

Quelle: dpa-AFX

Foto: Shutterstock

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