Wohninvestment-Index AWI steigt besonders in einfachen Wohnlagen

Der Aengevelt-Wohninvestment-Index (AWI) ist nach vier Rückgängen wieder gestiegen. Vor allem in einfachen Wohnlagen legten die Miet- und Kaufpreise deutlich zu.

Das zu geringe Angebot an erschwinglichen Wohnungen sorgt vielerorts für weiter steigende Mieten und Kaufpreise.

Der AWI hat nach Angaben von Aengevelt in der aktuellen Herbstbefragung deutlich um 4,1 Punkte auf 70,8 Punkte zugelegt (Frühjahrsbefragung 2015: 66,7 Punkte).

Er zeige unverändert einen Vermieter-/Eigentümermarkt mit überdurchschnittlichem Miet- und Kaufpreisniveau an.

Alle Lagen betroffen

Der Anstieg des AWI hat sich dabei laut Aengevelt über alle Wohnlagen vollzogen: In guten Lagen wurden 70,4 Punkte erreicht (Frühjahr 2015: 69 Punkte), was den höchsten Stand seit Winter 2013/2014 markiere (71,4 Punkte). In mittleren Wohnlagen kletterte der Index um 2,2 Punkte auf nun 73,2 Punkte.

Den mit Abstand höchsten Anstieg verzeichnen die einfachen Lagen: Dort erhöhte sich der AWI um 7,8 Punkte auf aktuell 67,5 Punkte (Frühjahr 2015: 59,7 Punkte).

Zu geringes Angebot an günstigen Wohnungen

In dieser Entwicklung spiegele sich das von Aengevelt-Research vor allem in den Wachstumskernen und wirtschaftsstarken Groß- und Mittelstädten analysierte viel zu geringe Angebot an miet- und kaufpreisgünstigen Wohnungen.

„Zumal der Wohnungsneubau an vielen Standorten bislang vorrangig in den mittel- bis hochpreisigen Miet- und Kaufpreissegmenten erfolgt“, erläutert Michael Fenderl, Leiter Aengevelt-Research, und ergänzt: „Die Flüchtlingszuwanderung ist kein Auslöser für diese Situation, sie verschärft aber die Mangelsituation.“

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Mit einer Konsolidierung der Mieteinnahmen oder einem rückläufigen Mietpreisniveau auf breiter Front sei daher nicht zu rechnen. „Im Gegenteil: Nachdem in guten wie auch mittleren Lagen eine Mehrheit der Befragten immer noch ein Mieterhöhungspotenzial sieht, wird dies aufgrund der zu erwartenden Zunahme der Nachfrage nun auch in einfachen Lagen gesehen“, so Fenderl.

Weiteres Mietwachstum

Das bestätigen laut Aengevelt auch die Befragungsergebnisse hinsichtlich der Mietpreisentwicklung: 55 Prozent der Befragungsteilnehmer (Frühjahr 2015: 48 Prozent) rechnen mit weiter steigenden Mieten.

Auch hier sei in den einfachen Lagen der Anteil überdurchschnittlich von 34 Prozent im Frühjahr 2015 auf aktuell 50 Prozent gestiegen. In mittleren Lagen habe sich der Anteil von 57 auf 61 Prozent erhöht, in guten Lagen sei er mit 53 Prozent konstant geblieben. (bk)

Foto: Shutterstock

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