ZIA: Mieten wachsen 2015 im Schnitt nicht weiter

Die Mieten in Deutschland sind in 2014 weiter geklettert, allerdings hat sich ihr Anstieg verlangsamt, so das aktuelle Frühjahrsgutachten des Rats der Immobilienweisen. Für 2015 sei im bundesweiten Schnitt sogar ein Ende der Mietzuwächse zu erwarten. In den „Schwarmstädten“ bleibe es allerdings eng.

Nach Einschätzung des Rats der Immobilienweisen besteht derzeit keine Gefahr einer Immobilienblase am Wohnimmobilienmarkt.

Der Mietpreistrend in Deutschland ist weiterhin intakt, so die Untersuchung. Allerdings habe sich im Vergleich zum Vorjahr der Anstieg der Mieten von 3,3 Prozent in Westdeutschland auf mittlerweile 2,7 Prozent sowie in Ostdeutschland (ohne Berlin) von 2,5 Prozent auf 1,9 Prozent verlangsamt.

Die moderaten Preissteigerungen seien fundamental begründet. Von einer Preisblase könne in Deutschland daher derzeit keine Rede sein. Zu diesen Ergebnissen kommt das Frühjahrsgutachten des Rates der Immobilienweisen, das der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) heute an den Parlamentarischen Staatssekretär Florian Pronold (SPD) des Umwelt- und Bauministeriums übergeben hat.

Enger Markt in den Ballungsräumen

In einigen deutschen Städten und Metropolen wird es der Analyse zufolge dennoch eng: Immer mehr junge Menschen zieht es in so genannte „Schwarmstädte“. In diesen Städten, die in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen sind, klettern die Miet- und Kaufpreise – nicht nur für Wohn-, sondern auch für Gewerbeimmobilien.

„In vielen so genannten Schwarmstädten ist die Nachfrage nach Wohnungen wesentlich größer als das Angebot“, erläutert Dr. Andreas Mattner, Präsident des ZIA. „Die Immobilienwirtschaft hat auf den nachfragestarken Märkten mit vermehrtem Wohnungsneubau reagiert. Der Marktmechanismus funktioniert auch ohne staatliche Eingriffe. Die Sorge vor unbegrenzt steigenden Wohnungsmieten ist daher unbegründet.“

Auch gesetzliche Regelungen treiben die Preise

Allerdings würden neben der hohen Nachfrage auch höhere Preise für Bauland, eine strengere Regulierung und immer schärfere Vorgaben bei der Energieeffizienz die Kaufpreise und Mieten treiben. „Mit besseren Rahmenbedingungen und einem investitionsfreundlicheren Klima könnten noch mehr dringend erforderliche private Investitionen in den Wohnungsbau fließen“, sagt Mattner.

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„Eine Ausweitung der Bauinvestitionen könnte helfen, Angebot und Nachfrage in Regionen mit stark gestiegenen Immobilienpreisen mittelfristig wieder ins Lot zu bringen“, lautet der Lösungsvorschlag des Wirtschaftsweisen Professor Dr. Lars P. Feld, der im Rahmen des Gutachtens die gesamtwirtschaftliche Entwicklung untersucht hat.

„Da die Attraktivität von Immobilieninvestitionen maßgeblich von den Renditeerwartungen abhängt, stehen steuerliche Belastungen und regulatorische Vorhaben in einem Zielkonflikt mit der Bereitstellung von ausreichendem und bezahlbarem Wohnraum.“

Mietpreisbremse bremst Investitionen

Die politisch gewünschte Mietpreisbremse hält Feld für kontraproduktiv. „Sie stört die Funktion des Preises als Signal der Knappheit, erhöht die Unsicherheit für langfristige Investitionen und verstärkt dadurch die Spannungen in den betroffenen Märkten“, warnt er.

Seite 2: Die Zeiten des Mietanstiegs sind vorbei

 

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