Einschätzung der Finanzierungssituation bleibt positiv

Die Aufwärtsbewegung des Deutschen Immobilienfinanzierungsindexes (DIFI) setzt sich fort. Während die Finanzierungssituation für Immobilien weiterhin positiv eingeschätzt wird, sinken jedoch die Erwartungen.

Die Finanzierungssituation für Wohnimmobilien wird besonders positiv eingeschätzt.

Der Deutsche Immobilienfinanzierungsindex (DIFI) von Jones Lang LaSalle (JLL) und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhöht sich im ersten Quartal 2016 um 1,9 auf 15 Punkte. Der Anstieg basiere auf einer verbesserten Einschätzung der Finanzierungssituation in den vergangenen sechs Monaten, die sich um 6,8 Punkte auf 31,7 Punkte verbessert habe.

Weniger optimistisch zeige sich die Einschätzungen für die kommenden sechs Monate. Hier sei der Saldo um 2,9 auf minus 1,7 Punkte zurückgegangen. Trotz des leicht negativen Saldos gehe eine deutliche Mehrheit (70,8 Prozent) der Umfrageteilnehmer weiterhin von gleichbleibend guten Finanzierungsbedingungen im kommenden Halbjahr aus.

Positive Einschätzung der Finanzierungssituation

Bei der Einschätzung der Finanzierungssituation mache sich über alle Nutzungsarten hinweg eine Verbesserung um 6,8 Punkte auf 31,7 Punkte bemerkbar. Diese sei vor allem auf die Rückmeldungen zum Geschäft mit Wohnimmobilienfinanzierungen zurückzuführen (plus 17,6 Punkte).

Sinkende Erwartungen

Die Finanzierungserwartung sei jedoch auch hier jedoch gesunken. 75,6 Prozent erwarteten „keine Veränderung“ in den nächsten sechs Monaten. Gleichwohl sei beim Saldo für die Finanzierungserwartung ein Rückgang um 7,2 Punkte zu notieren. Damit bewege sich der Saldo mit 2,2 Punkten eher wieder in Richtung der Nulllinie.

Während sich auch für die Einzelhandels-und Logistikimmobilien die Finanzierungserwartung – mit minus 4,6 und minus 4,7 Punkten – gesunken sei, steige die Einschätzung bei den Büroimmobilien für die kommenden sechs Monate um 4,9 Punkte. Der Saldo bleibe dennoch negativ (minus 2,2 Punkte). Bei allen Nutzungsarten seien mindestens zwei Drittel der Befragten der Ansicht, dass die Bedingungen konstant bleiben.

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Pessimistische Einschätzung der Refinanzierungsmärkte

Der seit Anfang 2015 bei den Umfrageteilnehmern erkennbare Trend, die Refinanzierungsmärkte für Fremdkapitalgeber zunehmend pessimistisch einzuschätzen, setze sich im ersten Quartal 2016 weiter fort. Für sämtliche Refinanzierungsinstrumente gehen die Lage- und Erwartungseinschätzungen zurück. Die Einschätzung von Immobilienaktienmärkten sei mit einem Rückgang von 30,5 Punkten am stärksten betroffen.

Die jüngsten Kursturbulenzen würden sich auch in der Einschätzung für die kommenden sechs Monate niederschlagen, die Erwartung für Immobilienaktienmärkte verliere 24,1 Punkte. Unbesicherte Schuldverschreibungen schneiden laut JLL bei den Erwartungen der Befragten mit minus 25,5 Punkten noch schlechter ab.

Die besten Finanzierungsgeber

Über 80 Prozent der Umfrageteilnehmer stuften in einer Sonderfrage die Sparkassen und Volksbanken am Platz oder in der umgebenden Region als besonders geeignet ein, regionale Finanzierungen, abseits der A-Standorte für Transaktionen mit einem Marktwert zwischen zehn und 20 Millionen Euro und einer Loan-to-Value Ratio (LTV) von 50 Prozent, durchzuführen.

Gut zwei Drittel der Teilnehmer sehen laut JLL für die Finanzierung ein größeres Risiko für gleichwertige Objekte an Nebenstandorten als in A-Städten. 40 Prozent seien der Meinung, ein angemessener Margenaufschlag für entsprechende Deals liege zwischen elf und 25 Basispunkten. (kl)

Foto: Shutterstock

 

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