Europäischer Büromarkt wächst weiter

Die europäischen Büromärkte entwickeln sich noch immer positiv. Das geht aus einer Analyse von Jones Lang LaSalle (JLL) hervor, die die Entwicklung der europäischen Büromärkte im dritten Quartal 2016 untersucht hat.

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Trotz des Brexit-Votums entwickelten sich die Büromärkte Europas in den ersten drei Quartalen 2016 weiterhin positiv.

JLL hat die Entwicklung der europäischen Büromärkte im dritten Quartal 2016 untersucht. Der Europäische Büro-Mietpreisindex von JLL konnte im Vergleich zum Vorquartal um 0,5 Prozent zulegen. Das Umsatzplus der letzten drei Quartale betrage zwei Prozent und der Büroflächen Leerstand falle auf 8,5 Prozent.

Der europäische Büro-Mietpreisindex von JLL umfasst die Städte Amsterdam, Barcelona, Berlin, Brüssel, Budapest, Den Haag, Dublin, Düsseldorf, Edinburgh, Frankfurt, Hamburg, London, Luxemburg, Lyon, Madrid, Mailand, Moskau, München, Paris, Prag, Rotterdam, Stockholm, Utrecht und Warschau.

Mietpreisindex steigt leicht

Wie schon in den ersten zwei Quartalen, habe der Büro-Mietpreisindex im dritten Quartal weiter wachsen können, wenn auch mit einem Plus von 0,5 Prozent moderater als in den Monaten April bis Ende Juli. Hinter diesem bescheidenen Zuwachs verberge sich jedoch Heterogenität, ein kräftigeres Wachstum in den meisten Märkten und ein starker Rückgang in London (minus 4,2 Prozent) und Moskau (minus 6,3Prozent).

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Die Entwicklungen in den wichtigen UK-Märkten und Moskau ausgenommen belaufe sich das europäische Mietpreiswachstum über das Quartal auf 1,8 Prozent, das höchste seit Mitte 2011. Im Jahresvergleich sei mit 5,8 Prozent der stärkste Zuwachs seit 2008 zu notieren.

Während sich in der City von London die Spitzenmieten laut JLL stabil hielten, mussten sie im Teilmarkt West End über das Quartal einen Rückgang um 4,2 Prozent hinnehmen. Es sei davon auszugehen, dass die Effektivmieten in den beiden genannten Teilmärkten aufgrund schwächerer Vermietungsvolumina in den nächsten 18 Monaten unter Druck geraten werden. Leicht gemildert werde der Rückgang durch die niedrige Leerstandsquote.

Mietpreis-Stabilität überwiegt

Von den 24 Index-Städten zeigten neun im Vergleich zum vorangegangenen Quartal einen Mietpreisanstieg. 13 Märkte sind stabil geblieben, ein Rückgang ist allein in London und Moskau zu notieren. Stockholm verzeichnete den größten Zuwachs (6,9 Prozent). Paris notierte das fünfte Quartal in Folge ein Wachstum (3,4 Prozent im Quartalsvergleich).

Unter den deutschen Big Seven weise Berlin den beachtlichsten Mietpreisanstieg mit 3,9 Prozent gegenüber dem Vorquartal auf, wodurch das jährliche Wachstum mit 15,2 Prozent auf Rekordhöhe getrieben wurden sei. Im Jahresvergleich habe die Spitzenmiete in sechs der sieben Städte zugelegt.

Ein Anhalten der starken Vermietungstätigkeit zusammen mit einem weiter zurückgehenden Angebot wird nach Einschätzung von JLL in vielen Märkten Europas für einen Anstieg der Mieten sorgen. 2016 könnte sich das Mietpreiswachstum europaweit durchschnittlich auf 2,5 Prozent einpendeln, bevor es sich 2017 – in einigen Märkten moderat abgeschwächt – auf 1,5 Prozent zubewegt.

Großbritannien und Spanien: Sinkender Büroflächenumsatz

Mit 2,86 Millionen Quadratmetern Büroflächenumsatz im dritten Quartal 2016 sind Einbußen von sieben Prozent gegenüber dem letztjährigen Vergleichszeitraum zu registrieren – geschuldet geringeren Aktivitäten in Großbritannien und Spanien, so JLL. Für das gesamte Dreivierteljahr mit einem Umsatzvolumen von 8,6 Millionen Quadratmetern bleibe es bei einem leichten Plus von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr.

In Anbetracht außergewöhnlich starker Vergleichszahlen aus 2015 und einigem Gegenwind im ersten Halbjahr 2016 wurde laut JLL eine schwächere Vermietungstätigkeit in Gesamteuropa während der Monate Juli bis Ende September erwartet. Überraschend gut fiel demgegenüber das Ergebnis aus. Aufgrund eines traditionell starken vierten Quartals könnte der europäische Büroflächenumsatz die zwölf Millionen Quadratmeter-Marke und damit ein ähnliches Niveau wie 2015 erreichen.

Seite zwei: Sinkende Leerstandsquote trotz steigender Fertigstellungen

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