Wie Fintechs die gewerblichen Immobilienmärkte verändern

Die Digitalisierung schreitet fort: In letzter Zeit wurden zahlreiche Fintechs gegründet, die in Großstädten Büroflächen mieten. Da stellt sich die Frage, wie die neuen Marktteilnehmer den Büroimmobilienmarkt langfristig beeinflussen werden.

Die Beyerle-Kolumne

Thomas Beyerle: „Fintechs lösen keine Revolution am Büroimmobilienmarkt aus, sie sind vielmehr Teil einer Evolution.“

Wohl kaum ein Geschäftsmodell wird gegenwärtig so intensiv diskutiert wie das der Fintechs. Für die einen ist es die Bedrohung traditioneller Geschäftsmodelle der Banken schlechthin, für die anderen eine nette kleine Start-up-Schmiede in der anhaltenden Digitalisierungsrevolution. Jungs um die 30, mit ausreichend Venture Capital gesättigt, konventionsfrei und dann noch ohne Krawatte – das kann man ja nicht ernst nehmen im seriösen Bankberatungsgeschäft, so Stimmen aus den Bankentürmen.

Fallen Banken künftig als Mieter am Büroimmobilienmarkt weg?

Sieht man von diesen Äußerlichkeiten einmal ab, stellt sich die Frage, ob gerade die Banken und Versicherungen, welche traditionell zwischen 15 und 25 Prozent der Büroflächen pro Jahr an den Standorten absorbieren, dies auch in Zukunft tun werden? Einfacher formuliert: fallen die Banken als stabiler Umsatzbringer auf dem deutschen Bürovermietungsmarkt zunehmend weg? Oder werden sie gar kompensiert durch diese schnellen und innovativen Start-up-Unternehmen? Zumindest für viele Investoren in den zentralen Stadtlagen war ein zehnjähriger Mietvertrag mit einer Bank immer ein Bond mit geringer Ausfallwahrscheinlichkeit.

Aktuell scheinen diese Zweifel noch nicht berechtigt, obwohl der Finanzsektor spätestens seit 2009 mitten in einem grundlegenden Umbruch steckt. Der große Anpassungsdruck erfolgt durch die Banken selbst. Auslagerungswellen, Effizienzprogramme, ständig wechselnde Ansprechpartner – wer kennt das nicht?

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Effiziente Flächennutzung

Ein zeitlicher Vergleich der Beschäftigtenzahl in diesem Sektor zeigt, dass zwischen 2004 und 2014 an den großen europäischen Standorten zwar neun Prozent mehr Personen beschäftigt waren, jedoch die Flächennachfrage um 17 Prozent zurückging. Dies deutet in einer ersten Analyse darauf hin, dass Banken Büroflächen effizienter nutzen. Mitarbeiter sitzen enger beisammen, wodurch in der Summe weniger Büroflächen nachgefragt werden.

Seite zwei: „Merkmale von Fintechs“

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