Immobilie als Altersvorsorge: das bestgeschützte Vermögen

Vererben: Die aktuelle Rentnergeneration wird circa 1.800 Milliarden Euro an Immobilienvermögen vererben. Ein Großteil deren Kinder verbindet mit diesem Erbe nicht nur Positives: Aufgaben wie Pflege der Immobilie und das Kümmern um die Mieter werden belastend wahrgenommen. Sind keine Kinder da, kümmert sich unter Umständen ein Berufsbetreuer um die Immobilie und später fällt bei weiteren Verwandten Erbschaftsteuer an, die zeitnah zu zahlen ist. Der Erbe braucht Liquidität, um die Erbschaftsteuer zu zahlen. Beispiel: bei 200.000 Euro Wert der Immobilie wird 36.000 Euro Erbschaftsteuer für die Nichte fällig, bei Nichtverwandten beträgt die Steuer 54.000 Euro.

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Vorteil der Erbschaftsteuer: Wenn Ehepartner und Kinder die Immobilie erben und diese im Anschluss noch mindestens zehn Jahre als ersten Wohnsitz nutzen, bleibt der Wert bei der Berechnung der Erbschaftsteuer unberücksichtigt.

Hinterbliebenenrente: Heutzutage sind Witwen- oder Witwerrente eher ein Phantom: Der Staat zahlt 55 Prozent der Altersrente an den Hinterbliebenen. Nach einer so genannten Schonfrist von drei Monaten muss sämtliches Einkommen offengelegt werden. In einem komplizierten Verfahren wird dann ermittelt, ob es zur Kürzung oder Streichung der Rente kommt. Auch die Nettomiete zählt dazu. Wem mehr als 771 Euro (alte Bundesländer, neue Bundesländer 714 Euro) im Monat zur Verfügung stehen, dem wird die Rente gekürzt. So führen 1.000 Euro Mietertrag zu einer Kürzung von 400 Euro der Hinterbliebenenrente.

Fazit: Die Anlage in Immobilien am richtigen Standort macht durchaus Sinn. Damit wird dieses Vermögen langfristig gebunden. Sowohl Wertsteigerung, Renditeerwartungen und günstige Regelung der Erbschaftsteuer bei Partner und Kind sprechen für das bestgeschützte Vermögen der Deutschen: die eigene Immobilie. Weitere Gesichtspunkte muss jeder individuell für sich einschätzen, wobei hier das soziale Umfeld eine zusätzliche Rolle bei der Kaufentscheidung spielt.

Autorin Margit Winkler ist Inhaberin des Instituts Generationenberatung.

Foto: Institut Generationenberatung

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