Der Boom geht weiter

In Berlin-Kreuzberg sinken die Mieten

Die Ergebnisse sind aufschlussreich: Im eher teuren Kreuzberg sind die Mieten nach Einführung des Preisdeckels tendenziell gesunken. Im Zeitraum Januar und Mai zahlten Bewohner von Gebäuden aus den 1900er-Jahren noch 10,77 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Zwischen Juni und Oktober waren es 10,62 Euro. Das entspricht einem Rückgang von 1,4 Prozent. Immobilien aus den 1970er-Jahren kosteten in Kreuzberg in den ersten fünf Monaten des Jahres 2015 9,82 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.

Nachdem die Mietpreisbremse Gültigkeit erlangte, sanken die durchschnittlichen Mieten auf 9,75 Euro pro Quadratmeter (minus 0,7 Prozent). Bewohner von Kreuzberger Neubauwohnungen aus den 1990er-Jahren mussten zwischen Januar und Mai im Mittel 10,34 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche an ihre Vermieter entrichten. Nach Einführung des Preisdeckels sind die Mieten auf durchschnittlich 9,97 Euro pro Quadratmeter und Monat gefallen (minus 3,5 Prozent). In Friedrichshain verzeichnet Immobilienscout24 ebenfalls leicht fallende Mieten. Altbauten verbilligten sich um 0,3 Prozent und Gebäude aus den 1970er Jahren verzeichneten sogar ein Minus von fünf Prozent.

Trend in Berlin-Neukölln: Steigende Mieten

Lediglich in Neukölln sei eine andere Entwicklung zu beobachten: Dort seien die Preise für sanierte Altbauten auch nach Einführung der Mietpreisbremse um 3,5 Prozent gestiegen. Mieter zahlten in diesen Gebäuden vor Juni 9,49 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche, danach stiegen die Preise auf 9,82 Euro pro Quadratmeter. Neuere Wohnungen aus den 1990er-Jahren verteuerten sich in Neukölln um 4,6 Prozent von 8,20 Euro auf 8,57 Euro pro Quadratmeter.

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Diese Entwicklung zeigt laut Immobilienscout24, dass die Mieten trotz Mietpreisbremse stark von Angebot und Nachfrage bestimmt werden. Es gelte die alte Regel: Je begehrter die Lage, desto mehr zahlen die Menschen. Dass die Mieten in einigen Segmenten des Marktes leicht gesunken sind, könne auf die stärkere Orientierung der Vermieter an den Mietspiegeln zurückzuführen sein. Ob dieser Trend von Dauer sein wird und ob er wirklich mit dem Wirken des Preisdeckels zu tun hat, werde die Zukunft zeigen.

Seite drei: Preise auf hohem Niveau

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