Aktionäre der Pfandbriefbank glücklich über Einigung mit Hypo Alpe Adria

Die Deutsche Pfandbriefbank (pbb) hat 2016 das beste Konzernergebnis vor Steuern seit 2009 erreicht; Hauptgrund war die Beilegung des Streits mit der Hypo Alpe Adria. Obwohl die pbb nach Steuern einen Gewinnrückgang verbuchte, profitierten ihre Aktionäre.

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Das Ergebnis vor Steuern der Deutschen Pfandbriefbank fiel so hoch aus wie seit dem Neustart in 2009 nicht mehr.

2016 verbuchte die Deutsche Pfandbriefbank (pbb) ein Rekord-Vorsteuerergebnis von 301 Millionen Euro, 54 Prozent mehr als 2015. Hauptgrund war die Einigung um die einstige Kärntner Skandalbank Hypo Alpe Adria – das brachte einen Sonderertrag von 132 Millionen Euro. Nach Steuern verbuchte die Bank indes einen Gewinnrückgang um 14 Prozent auf 197 Millionen Euro.

Die pbb lässt ihre Aktionäre wie versprochen am Geldsegen teilhaben. Der Sonderertrag werde vollständig ausgeschüttet, erklärte die Bank. Damit steigt die vorgeschlagene Dividende auf insgesamt 1,05 Euro je Aktie – für 2015 hatten die Anteilseigner 0,43 Euro bekommen. Im Jahr 2015 war die Pfandbriefbank an die Börse zurückgekehrt und ist im MDax notiert.

Kursgewinne dank Dividende

Analysten hatten mit deutlich weniger Dividende gerechnet: Michael Dunst von der Commerzbank mit 0,70 Euro, Philipp Häßler von der Investmentbank Equinet mit 0,80 Euro. Für die Aktien der Pfandbriefbank ging es entsprechend nach oben und zwar um sechs Prozent bis zum Mittag.

Deutsche Banken und Versicherungen hatten nach der Pleite der Hypo Alpe Adria sowie einem Schuldenschnitt um rund sieben Milliarden Euro gebangt. Schließlich einigten sich die Hypo-Abbaugesellschaft Heta und die Bank-Gläubiger.

Die Pfandbriefbank hatte daraufhin im November eine Sonderdividende angedeutet, zwischenzeitlich schien diese allerdings wegen eines möglichen Verlusts aus einem Kreditgeschäft noch aus HRE-Zeiten zu wackeln.

Sinkendes Neugeschäft

„Das Jahr 2016 war ein gutes Jahr“, erklärte Vorstandschef Arndt. Das Neugeschäft der Pfandbriefbank fiel mit 10,5 Milliarden Euro 2016 allerdings niedriger aus als 2015. In diesem Jahr hofft Arndt auf ein Neugeschäft zwischen 10,5 und 12,5 Milliarden. Beim Vorsteuerergebnis rechnet er mit 150 bis 170 Millionen Euro.

Angesichts magerer Perspektiven für die Bankbranche nimmt die pbb zwei neue Märkte ins Visier: die USA und reiche Privatkunden. Der 2009 aus der notverstaatlichten Hypo Real Estate hervorgegangene Münchner Immobilienfinanzierer hofft in den Vereinigten Staaten auf ein Neugeschäft in Höhe von etwa einer Milliarde Euro.

USA-Geschäft ist „Zubrot“

In Kooperation mit Privatbanken will die Bank „high net worth individuals“ ansprechen, wie Vorstandschef Andreas Arndt am Mittwoch bei der Vorstellung der Jahresbilanz in München sagte – eine in der Branche gängige Umschreibung für Millionäre.

Hauptaktionär ist nach wie vor der Bund, und Hauptgeschäft die Finanzierung von Gewerbeimmobilien. Die USA seien größter und liquidester Markt in diesem Bereich, sagte Arndt.

Für die Pfandbriefbank sei das US-Geschäft daher ein Muss. Die Immobilienfinanzierung für reiche Privatkunden soll nach Arndts Darstellung „keine Riesenwelle“ werden, sondern einträgliches Zubrot. Verstärkt einsteigen will die Pfandbriefbank auch in die Wohnungsbau-Finanzierung. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

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