EPX: Immobilienblase trotz steigender Preise nicht in Sicht

Im Dezember 2016 sind die Preise für alle Wohnimmobiliensegmente gleichzeitig angestiegen. Das geht aus dem Europace Hauspreis-Index hervor. Dennoch sei der deutsche Immobilienmarkt weiterhin nicht von einer Preisblase bedroht.

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Die Preise sind im Dezember über alle Wohnimmobiliensegmente hinweg gestiegen. Neue Ein- und Zweifamilienhäusern haben sich am stärksten verteuert.

Selten haben sie die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland über alle Segmente des Europace Hauspreis-Index (EPX) hinweg in einem Monat so einheitlich entwickelt wie in der Auswertung für Dezember 2016: Im Vergleich zum Vormonat steigen die Preisindizes um 1,32 bis 1,72 Prozent. Die Entwicklungen zum Vorjahresmonat würden mit Werten zwischen 8,66 und 12,33 Prozent nicht mehr ganz so nah beieinander liegen.

Der EUROPACE Hauspreis-Index EPX basiert auf tatsächlichen Immobilienfinanzierungs-Transaktionsdaten des Europace-Finanzmarktplatzes. Der EPX wurde im Jahr 2005 gemeinsam mit dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung BBR entwickelt und wird seitdem monatlich erhoben. Der Gesamtindex besteht aus den Daten der Einzelindizes für Bestands- und Neubauhäuser sowie für Eigentumswohnungen.

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Der Gesamtindex sei im Vergleich zum Vormonat um 1,52 Prozent gestiegen, im Vergleich zum Vorjahr um 10,23 Prozent. Eigentumswohnungen hätten sich um 1,47 Prozent (Vormonat), beziehungsweise 8,66 Prozent seit Dezember 2015 verteuert.

Preise für Neubauhäuser wachsen am schnellsten

Die Preise für bestehende als auch neue Ein- und Zweifamilienhäuser haben laut Europace ebenfalls zugelegt. Der Index für Bestandsimmobilien habe sich seit November um 1,32 Prozent gesteigert, im Vergleich zu Dezember 2015 um 9,49 Prozent.

Den stärksten Wertzuwachs innerhalb eines Jahres würden Neubauhäuser mit einem Plus von 12,33 Prozent verzeichnen. Auch seit November (plus 1,72 Prozent) seien die Preise in keinem anderen Immobiliensegment stärker gestiegen.

„Von einer Immobilienblase kann keine Rede sein.“

„Die Immobilienpreise sind zum Jahresende einheitlich angestiegen, aber unabhängige Untersuchungen ergeben immer wieder, dass in Deutschland von einer Immobilienblase weiterhin keine Rede sein kann“, beruhigt Thilo Wiegand, Vorsitzender des Vorstands der Europace AG.

So zeige beispielsweise eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW), dass die realen Häuserpreise in Deutschland zwar seit 2010 um 26 Prozent gestiegen sind. Sie liegen laut IW damit aber lediglich auf dem gleichen Niveau wie zu Beginn der 1980er Jahre.

Auch bei den Krediten zeige sich der Markt solide: Insgesamt seien die Hypotheken in den vergangenen Jahren zwar angestiegen, aber langsamer als die durchschnittlichen Einkommen. „Die Haushalte sind also tendenziell geringer verschuldet“, so IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer.  Zudem würden Immobilien in Deutschland über langfristige Kredite finanziert – ein entscheidender Unterschied zu den USA, so die IW-Studie. (kl)

Foto: Shutterstock

 

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