Minister: Keine Hedgefonds-Regulierung

Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) hält eine staatliche Regulierung von Hedgefonds für nicht realistisch. Sie werde an der Weigerung anderer Länder scheitern, erklärte Steinbrück am Mittwochabend auf einer Podiumsdiskussion der SPD-Bundestagsfraktion über Finanzmarktstabilität.

Steinbrück gestand damit ein, dass die von der Bundesregierung im Rahmen ihrer Ratspräsidentschaft der führenden Industriestaaten und Russlands (G8) angestrebte Beaufsichtigung der risikoaffinen Finanzinstrumente keine Aussicht auf Erfolg hat. Der Minister betrachtet Hedgefonds, die global ein Vermögen von etwa 1,5 Billionen US-Dollar verwalteten, als eine Bedrohung für die Stabilität der internationalen Finanzmärkte.

Viele Hedgefonds hätten ihren juristischen Sitz in Offshore-Standorten, deren Regierungen nicht für eine Regulierung zu gewinnen seien, so Steinbrücks Begründung. Das Management zahlreicher Hedgefonds sitze in London. Die dortigen Finanzdienstleister trügen 25 bis 30 Prozent zum britischen Bruttoinlandsprodukt bei, daher stemme sich auch die britische Regierung gegen eine Beaufsichtigung.

Steinbrück hofft nun auf freiwillige Übereinkünfte. Branchenteilnehmer hätten ihre Bereitschaft dazu signalisiert.

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