Schroders: Kaufgelegenheit in China

Fondsmanagerin Louisa Lo, zuständig für den Schroders ISF Greater China, betrachtet nachgebende Kurse am chinesischen Aktienmarkt als eine ausgezeichnete Kaufchance, um asiatische Positionen in einem diversifizierten Portfolio auszubauen. Der Hintergrund: Die chinesischen Behörden hatten jüngst ein Programm zur Öffnung des Aktienmarktes in Hongkong gestoppt, welches Chinesen vom Festland gestattet hätte, direkt in Hongkong-Aktien zu investieren. Diese Meldung führte zu Kurseinbrüchen an regionalen Märkten in China.

„Während die Bekanntgabe zum Aufschubs des Programms in das zweite Quartal 2008 den Markt anscheinend überrascht hat, ist sie nach der erstaunlichen Performance des Hongkong-Marktes in den letzten Monaten im Einklang mit unseren Erwartungen,? erklärt Schroders-Managerin Lo. Der Markt reagierte am Montag vergangener Woche und fiel um fünf Prozent, nachdem er seit dem 20. August 2007 um 34 Prozent gestiegen war.

?Unserer Ansicht nach war die Ankündigung des Programms zur Öffnung des Aktienmarktes in Hongkong viel zu eilig und hätte in Anbetracht der vielen mit der Markteinführung verbundenen technischen Probleme wahrscheinlich nicht umgesetzt werden können“, so Lo. Investoren hätten den Verzug bei der Umsetzung des Programms als Entschuldigung für Gewinnmitnahmen genutzt. ?Dies dürfte jedoch nur eine kurzfristige Auswirkung auf den Markt haben, da die Fundamentaldaten der Region intakt sind. Wir könnten jedoch eine Verschiebung hin zu Investments basierend auf Fundamentalanalysen sehen. Dies wäre im Einklang mit unserer eher vorsichtigeren Positionierung und einer Untergewichtung von vielen überbewerteten chinesischen Titeln.“

Peking werde zukünftig ein anderes Programm vorantreiben, das Qualified-Domestic-Investor-(QDII)-Programm, das die Möglichkeiten chinesischer Finanzinstitute vergrößert, in ausländische Märkte zu investieren. „Außerdem erwarten wir weitere gute Nachrichten, da China schrittweise nach Möglichkeiten sucht, überschüssige Liquidität aus den örtlichen Kapitalmärkten herauszuschleusen und damit den Druck auf den Yuan (RMB) zu entlasten“, prognostiziert die Fondsmanagerin. (mr)

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