Anlegervertrauen geht die Puste aus

State Street Global Markets, die Research-Abteilung des US-Finanzkonzerns State Street Corporation, hat die September-Ergebnisse ihres State Street Investor Confidence Index verkündet. Das weltweite Anlegervertrauen ging gegenüber August von 122,8 Zählern auf 118,1 zurück.

Zuvor war die Zuversicht der Anleger acht Monate in Folge gestiegen und der Index somit von dem während der Finanzkrise verzeichneten Tiefststand von 82,1 auf ein Fünf-Jahres-Hoch von 122,8 geklettert.

„Die Anleger haben sich diesen Monat eine kleine Verschnaufpause gegönnt und ihre Bestände an risikoträchtigen Anlagen konsolidiert“, sagt Ken Froot, einer der Index-Entwickler. „Der für diesen Monat gemeldete Stand von 118,1 liegt weiterhin eindeutig in einem Bereich, der auf einen Aufbau von Risikopositionen schließen lässt.“ Bei einem Indexstand von 100 liege die Grenze zwischen Aufbau und Abbau.

„Gleichwohl drängt sich der Verdacht auf, dass der unlängst verzeichnete Anstieg der weltweiten Aktienkurse zumindest zum Teil eher der höheren Liquidität und weniger einer Verbesserung der Fundamentaldaten zuzuschreiben ist. Die institutionellen Anleger warten nun ab und sondieren die Lage“, so Harvard-Professor Froot.

International unterschieden sich die Erwartungen wie bereits im August deutlich. „Die bereits vergangenen Monat festzustellenden regionalen Unterschiede manifestierten sich auch diesen Monat“, erklärt State-Street-Associates-Director Paul O’Connell.“ Bisher hat sich die Risikobereitschaft institutioneller Anleger in Europa während der Finanzkrise und anschließenden Erholung im Vergleich zu der Risikohaltung nordamerikanischer Anleger mit rund drei Monaten Verzögerung verändert.“

Im letzten Monat war der europäische Index zum Anlegervertrauen zum sechsten Mal in Folge gestiegen, jedoch verlangsamte sich der Anstieg. „Wie ihre Pendants in Nordamerika werden auch europäische und asiatische institutionelle Anleger die Aussichten auf eine langfristige Verbesserung der Fundamentaldaten der Gefahr eines Liquiditätsentzugs nach der massiven Erhöhung der Geldmenge durch die Zentralbanken gegenüberstellen“, so O’Connell. (mr)

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