Pioneer sieht Deutschland vorn

Der Wirtschaftsaufschwung wird besonders deutsche Aktien begünstigen. Diese Prognose stammt von Karl Huber, Fondsmanager des Fonds German Equity der in München ansässigen Gesellschaft Pioneer Investments. Auch weil die Bundestagswahl wichtige Impulse liefern könne, werde sich der deutsche Aktienmarkt bis zum Jahresende positiv entwickeln.

Grundlage soll die wirtschaftliche Erholung rund um den Globus sein: „Bis Ende Juni hat es eine globale Rallye gegeben, die mittlerweile durch makroökonomische Daten bestätigt wird“, sagt Huber. Allerdings läge keine V-förmige Konjunkturerholung vor, sondern eher „eine Art Bungee-Jump-Effekt“. Bevor es zu einer dauerhaften Wachstumsphase komme, sei daher noch mit einer Korrektur am Markt zu rechnen. Für das Jahr 2010 sieht Huber allerdings insgesamt steigende Börsen. „Ich erwarte aber nach wie vor hohe Kursschwankungen, die es in der Anlagepolitik zu berücksichtigen gilt.“

Gewinner einer internationalen Konjunkturbelebung werden vor allem hiesige Titel sein: „Die Exportabhängigkeit deutscher Unternehmen ist in diesem Fall ein Vorteil.“ Gerade Mittelständler liefern aus Hubers Sicht Produkte höchster Qualität, die international stark nachgefragt werden.

Politische Meinung aus Bayern

Huber setzt außerdem auf einen Sieg der Rechten bei der Bundestagswahl: „Die neue Regierung muss die schwerste Rezession der Nachkriegsgeschichte aufarbeiten und nachhaltige Lösungen für die Zukunft Deutschlands entwickeln.“ Der richtige wirtschafts- und steuerpolitische Weg müsse gefunden werden. „Eine konservative Regierung kann diese Ziele leichter erreichen als eine linke“.

Sein Portfolio hat Huber schon entsprechend ausgerichtet: Weil von einem Sieg der Konservativen seiner Meinung nach Versorger profitieren, hat Huber diese im Vergleich zur Benchmark, dem CDax mit derzeit 647 deutschen Standard- und Nebenwerten, leicht übergewichtet. Außerdem verlaufe das Geschäft in diesem Sektor überdurchschnittlich stabil.

„Insgesamt dominiert jedoch der einzelne Investment Case die Investitionsentscheidung“, erklärt Huber. Das gezielte Stock Picking bietet aus seiner Sicht in der aktuellen Marktphase Chancen: „Wir befinden uns nicht in effizienten Märkten – daher verspricht der aktive Ansatz bessere Chancen als ein passives Investment. Insbesondere kleine Nebenwerte bieten aufgrund ihrer starken Konzentration auf einzelne oder wenige Geschäftsfelder ein vielfach höheres Kurspotenzial als Standardwerte.“ Die Analyse der Nebenwerte nehme daher einen hohen Stellenwert in seinem Investmentansatz ein, so Huber. (mr)

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