Johannes Führ sucht Industrieanleihen im Mittelstand

Der Vermögensverwalter Johannes Führ Asset Management hat mit dem Rentenfonds AMI (DE000A0YAYG5) ein Portfolio aufgelegt, das sich ausschließlich aus Anleihen mittelständischer Unternehmen zusammensetzt. Das Frankfurter Unternehmen sieht sich damit als Pionier einer neuen Asset-Klasse.

industrie mittelstandDas Segment der Industrieanleihen habe sich erst in den letzten zehn Jahren in Europa etabliert und sei in den letzten zwei Jahren stark gewachsen, so Johannes Führ. Während bislang nur große Industrieunternehmen wie Siemens, Eon oder Daimler den direkten Finanzierungsweg über den Anleihenmarkt gehen konnten, beginne nun die zweite Phase, in der auch Mittelständler nachziehen.

„Die stark wachsende Zahl von Anleihenemissionen mittelständischer Unternehmen zeigt, dass sich im Euro-Rentenmarkt eine neue Gruppe von Schuldnern etabliert“, sagt Johannes Führ, Präsident des Verwaltungsrates der Johannes Führ Vermögensverwaltungs-AG.

Seiner Einschätzung nach bieten die Anleihen mittelständischer und familiengeführter Gesellschaften häufig nicht nur eine bessere Bonität, sondern auch eine höhere Rendite als Staatsanleihen, Pfandbriefe oder Anleihen von Großkonzernen. Führ erwartet, dass der niedrige Zinssatz der Notenbanken langfristig bestehen bleibt, damit hochverschuldete Staaten ihren Zinsverpflichtungen nachkommen können. Dies werde auch auf lange Sicht für höhere Renditen bei Unternehmensanleihen sorgen.

Ziel des neuen Fonds ist es, die höheren Renditen, die mittelständische Unternehmen derzeit im Vergleich zu anderen Emittenten zahlen müssen, zu vereinnahmen und gleichzeitig die Anlagerisiken durch eine möglichst breite Diversifizierung zu streuen.

Das Portfolio-Management berücksichtigt maximal 20 Prozent von Unternehmen ohne Rating, auch wenn viele mittelständische Unternehmen inzwischen ungeratete Anleihen erfolgreich am Markt platzieren. Für die Bewertung der Bonität von Unternehmen nutzt Johannes Führ ein hauseigenes computergestütztes Analysemodell, mit dem rund 300 Emittenten weltweit beobachtet werden. Aus diesem Spektrum soll ein über verschiedene Sektoren und Laufzeiten breit diversifiziertes Portfolio zusammengestellt werden.

Angestrebt wird, dass ein einzelner Emittent mit maximal einem Prozent des Fondsvolumens vertreten ist. Durch aktives Laufzeiten-Management soll das Portfolio flexibel auf Zinsentwicklungen angepasst werden. Um Währungsrisiken zu reduzieren, beschränkt sich der Fonds auf Euro-Anleihen.

Privatanleger zahlen bis zu drei Prozent Ausgabeaufschlag, die jährliche Managementgebühr beträgt 1,15 Prozent. (hb)

Foto: Shutterstock

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