Mythos Family Offices: Mit Diskretion die Krise bewältigt

Zudem stellt Private Equity für Family Offices eine wichtige Anlageklasse dar. Aufgrund der hohen Rendite­erwartungen von zehn bis 20 Prozent haben die Befragungsteilnehmer rund acht Prozent des verwalteten Vermögens in diese Anlageklasse allokiert. Mit 28 Prozent gibt fast jedes dritte Family Office an, seine Private Equity-Allocation über die nächsten zwölf Monate erhöhen zu wollen.

Auch Hedgefonds haben sich in der Allocation alternativer Anlageformen etabliert, nicht zuletzt da sie eine große Vielfalt möglicher Anlagegegenstände und -strategien umfassen können. Der durchschnittliche Anteil beträgt bei allen untersuchten Family Offices sieben Prozent des verwalteten Vermögens, bei den bereits Investierten liegt die Quote sogar bei durchschnittlich 14,9 Prozent. Insgesamt berücksichtigen rund 80 Prozent der befragten Family Offices Hedgefonds in der Allocation.

Nur ein Viertel verfügt über ein umfassendes Reporting

Rund 80 Prozent der befragten Family Offices nutzen eine umfassende Vermögens­konsolidierung als Grundlage zur Schaffung von Transparenz in der Investmenttätigkeit und als mögliche Basis für ein Investment-Controlling. Der Wunsch nach Übersicht und Transparenz mag, so die Studienautoren, eine Folge der Finanzkrise sein, in der nach eigenen Angaben einige Family Offices aufgrund mangelnder Transparenz-Risiken nicht oder zu spät erkannten.

Allerdings verfügt nur rund ein Viertel aller Teilnehmer über ein umfassendes Performance-Reporting über alle Vermögenswerte hinweg – Gründe hierfür könnten die Komplexität der Vermögensstruktur und die dieser nicht immer gewachsene IT-Infrastruktur bei den Family Offices sein, heißt es in der Studie.

Im Rahmen der Studie wurden von Mai bis Juli 2010 insgesamt 64 Family Offices befragt. Die Teilnehmer haben ihren Sitz vorwiegend in der Schweiz (42,2 Prozent) und in Deutschland (39,1 Prozent), aber auch in Großbritannien, Monaco oder den Bermudas. Auch die Vermögensinhaber hinter den Family Offices kommen zumeist aus Deutschland und der Schweiz sowie aus Nord- und Südamerika, dem Nahen Osten, Asien oder Israel.

Unter den Teilnehmern finden sich zu einem Drittel Single Family Offices und zu rund zwei Dritteln Multi Family Offices. Von den betreuten Vermögen im Untersuchungssample sind rund ein Zehntel kleiner als 300 Millionen Euro, rund ein Viertel zwischen einer und drei Milliarden Euro und ein weiteres Zehntel über drei Milliarden Euro groß. Den größten Anteil haben mit 40,6 Prozent Vermögen zwischen 300 Millionen und einer Milliarde Euro. (hb)

Foto: Shutterstock

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