Rohstoffe: Warum der Höhenflug bei Gold, Silber & Co. anhält

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Die Wirtschaft in den Industrienationen erholt sich nur langsam. Und ob diese Erholung wirklich nachhaltig ist und auf ein reales Anziehen der Konjunktur zurückzuführen ist, muss sich erst herausstellen. Einzig die Schwellenländer (Emerging Markets) weisen nach wie vor solides Wachstum auf und stützen die Rohstoffmärkte. Solange die Weltwirtschaft aber nicht auf ihren alten Wachstumspfad zurückkehrt, ist das Potenzial für Edelmetalle deutlich höher als für Industriemetalle wie Zink, Kupfer, Aluminium und Co., die am Tropf der Wirtschaft hängen.

Zentralbanken stocken Goldreserven auf

Während viele westliche Zentralbanken seit Beginn der 90er-Jahre damit begonnen haben, ihre Goldreserven langsam abzubauen, die zur Deckung der Papierwährungen dienten, ist seit einiger Zeit eine umgekehrte Entwicklung zu beobachten. Die EZB hat bereits seit Monaten keine Goldreserven mehr verkauft.

Vor dem Hintergrund der bestehenden Probleme des Papiergeldes ist nicht davon auszugehen, dass die Goldverkäufe in den nächsten Monaten wieder aufgenommen werden. Damit versiegt eine wichtige Quelle, die dem Markt stetig physisches Gold zugeführt hat. Gleichzeitig tritt China seit geraumer Zeit und teilweise unbemerkt als aktiver Käufer am Markt auf und gibt damit ein klares Signal gegen den US-Dollar als weltweite Leitwährung und für Gold als Reservewährung.

Chinas Währungsstrategen setzen auf Minenproduktion

Nachdem China seine Goldvorräte in den letzten Jahren erheblich aufgestockt und auch die Bevölkerung aktiv dazu angehalten hat, physisches Gold zu kaufen, beginnt das Reich der Mitte nun mit weiteren Maßnahmen, die eigene Währung gegen einen möglichen Werteverfall abzusichern: Es beteiligt sich direkt und global an Goldminen. Dadurch wird der Renminbi mit Gold hinterlegt, ohne den Goldpreis in die Höhe zu treiben (wie es eine weitere Aufstockung der Goldreserven durch die Notenbank zweifelsohne täte). Denn auch mit Goldminen kauft man Gold – Gold, das noch im Boden liegt.

Zusätzlich zu den abebbenden Verkäufen der Zentralbanken ist die Goldminenproduktion nach wie vor rückläufig. Mittlerweile investieren die großen Minengesellschaften wieder in die über Jahre vernachlässigte Exploration, um neue Goldquellen zu erschließen. Die Qualität der neuen Vorkommen geht jedoch stetig zurück. Der Goldgehalt sinkt und liegt mittlerweile oft nur noch bei einem Gramm pro Tonne oder sogar darunter.

Seite 3: Silber fährt im Windschatten

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