SAM sieht Wasser schwinden und Renditechancen steigen

Plus 40 Prozent in zwei Jahrzehnten. Die auf nachhaltige Investments spezialiserte Fondsgesellschaft SAM, Zürich, prognostiziert weltweit einen dramatisch steigenden Wasserverbrauch. Weit über die vorhanden Kapazitäten hinaus.

wüste - 204„Sollte die Wirtschaft ohne Effizienzgewinne wie bislang weiter wachsen, würde der jährliche globale Wasserverbrauch bis 2030 von heute 4.500 auf 6.900 Kubikkilometer ansteigen – und damit um 40 Prozent über der sicher verfügbaren Wassermenge liegen“, erklärt Daniel Wild, Senior Analyst bei SAM. Eine große Versorgungslücke wäre die Folge.

Damit ergeben sich für Wild auch große Investmentchancen: „Unternehmen, die einen effizienten und energiesparenden Gebrauch von Wasser ermöglichen, erschliessen sich sprudelnde Gewinnquellen. In den Bereichen effiziente Bewässerung und weitergehende Behandlung von Abwasser zur Wiederverwendung sehen wir derzeit attraktive Anlagechancen.“

Die wesentlichen Ursachen laut Analyse der Schweizer Fondsschmiede: „Für den starken Anstieg der Wassernachfrage ist neben der Landwirtschaft, der Industrie und den Haushalten auch der Energiesektor verantwortlich. In den USA werden 89 Prozent des Energieverbrauchs durch thermoelektrische Kraftwerke gedeckt, die große Mengen an Kühlwasser benötigen.“ Dieses fließe zwar zu 97,5 Prozent wieder in Flüsse und Seen zurück, dennoch verdunsten dadurch aber umgerechnet 42 Liter Wasser pro Tag und Person.

Noch durstiger als thermoelektrische Kraftwerke sind nach Wilds Einschätzung Wasserkraftwerke: „Die großen Wasserflächen hinter ihren Staudämmen begünstigen die Wasserverdunstung. Dies führt in den USA zu Verlusten von rund 100 Liter Wasser pro Tag und Person. Für die Bewilligung von Kraftwerkprojekten wird die ausreichende Wasserverfügbarkeit zunehmend wichtig – in den USA wurden bereits erste Projekte wegen Wasserknappheit auf Eis gelegt oder abgelehnt.“

So wie Wasser für die Energieerzeugung gebraucht werde, werde auch Energie für die Wassergewinnung benötigt. „Dort bei gibt es allerdings große Unterschiede: Die Wiederaufbereitung von Abwasser zum Beispiel ist nur halb so energieintensiv wie die Gewinnung von Trinkwasser durch Entsalzung. Auch das Pumpen von Wasser über weite Distanzen benötigt viel Energie. Insgesamt werden in Kalifornien 19 Prozent des Stromverbrauchs dem Wassersektor zugeordnet. Eine effiziente Wassernutzung auf Verbraucherseite spart sowohl Energie als auch Wasser“, erklärt SAM-Analyst Wild. (mr)

Foto: Shutterstock

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