Dachfonds ziehen sich aus Emerging Markets zurück

Dachfondsmanager vertrauen 2011 mehrheitlich auf etablierte Märkte. Das Engagement in den Schwellenländern haben sie deutlich reduziert. Das geht aus den Ergebnissen einer Umfrage von Pioneer Investments hervor.

Evi Vogl
Evi Vogl

Die Studie, für die 20 führende Dachfondsmanager mit einem verwalteten Vermögen von etwa 30 Milliarden Euro befragt wurden, zeigt, dass die Anlage-Profis 2011 vor allem auf Aktienfonds mit Anlageschwerpunkt in den Industriestaaten setzen.

Zudem erfreuen sich Rohstofffonds wachsender Beachtung. Dagegen stehen Emerging-Markets-Fonds nicht auf der Kaufliste.

Diese Produkte haben sich zwar als fester Core-Bestandteil in den Portfolios etabliert, dennoch wurde das Engagement zuletzt deutlich zurückgefahren.

„Viele Manager sehen hier Risiken, beispielsweise Inflationsgefahr und Immobilienspekulation, und agieren entsprechend vorsichtig“, erklärt Pioneer-Deutschland-Chefin Evi Vogl.

Indes profitieren Rohstofffonds von den steigenden Inflationsängsten. Sie erleben laut Vogl eine „Renaissance“.. Allerdings äußerten viele der befragten Manager bereits Bedenken, da die Anlageklasse insgesamt schon relativ teuer sei.

Etwa die Hälfte der Umfrage-Teilnehmer hält einen deutlichen Anteil Rohstoffe im Portfolio, der Rest nutzt die Assets lediglich als geringe Beimischung.

An der seit Jahren stark wachsenden Produktklasse der börsennotierten Indexfonds scheiden sich derweil die Geister: Zwei von drei Befragten halten wenige oder garkeine ETFs, die anderen nutzen sie als Absicherung im Core-Bereich.

Es mehren sich offenbar die kritischen Stimmen, was diese Produkte betrifft. So bemängeln einige Manager, dass versteckte Kosten über die Spreads bestünden und eine schnelle An- und Verkaufstaktik vieler ETF-Investoren die Volatilität auf den Gesamtmärkten erhöhen könne.

„Eine steigende Zahl der Investoren erkennt, dass ETFs nicht das ersehnte Allzweckinvestment, sondern nur für bestimmte Ziele sinnvoll einsetzbar sind“, so Pioneer-Chefin Vogl. (hb)

Foto: Pioneer

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