Indienfonds: Gewinn am Ganges

Mit dem Comgest Growth India hat das Fondsanalysehaus Morningstar unlängst einen der lukrativsten Indien-Investmentfonds unter die Lupe genommen. Mehr als 19 Prozent jährliche Rendite haben Anleger in den vergangenen fünf Jahren verdient. Noch besser ist in dieser Disziplin nur der Pine Bridge India Equity mit 20,4 Prozent. Verstecken muss sich aber auch der Wettbewerb nicht. Zweistellige jährliche Wachstumsraten haben alle Fonds vorzuweisen, die3 ein halbes Jahrzehnt und länger am Start sind.

Dennoch sollten Fondssparer grundsätzlich nur einen Teil ihres möglichst diversifizierten Portfolios in Fonds dieser Couleur investieren, wie Morningstar-Analyst Thomas Lancereau meint: „Das Investment in einen indischen Aktienfonds birgt ein hohes Risiko. Zu der hohen Volatilität von Schwellenländeraktien kommt noch das länderspezifische Risiko hinzu.“ Der Investmentprozess von Comgest zielt auf Wachstumsaktien mit hoher Qualität. Diesen sogenannten Growth-Management-Stil verfolgt die Fondsgesellschaft aus Paris bei allen hauseigenen Portfolios.

Auch Fondsmanager Wojciech Stanislawski geht bei seiner Aktienauswahl solide vor und will nur Unternehmen picken, die hoch profitabel sind und ihre Gewinne unabhängig vom Wirtschaftszyklus steigern können: „Diese Firmen zeichnet meistens Marktführerschaft, ein fähiges Management und gesunde Bilanzen aus.“ Das Portfolio fällt dafür mit lediglich 30 Titeln eng aus. Trotzdem weist der Fonds mit 28 Prozent die geringste Volatilität in der Vergleichsgruppe aus. Bei den meisten Angeboten liegt diese Kennziffer für die Schwankungen des Fondspreises jenseits von 35 Prozent.

Ganz oben auf Stanislawskis Einkaufsliste standen zuletzt der Logistikkonzern Container Corporation of India und der Energieerzeuger NTPC Ltd. Beide Gesellschaften haben ihren Firmensitz in New Delhi und machen als Einzige jeweils mehr als fünf Prozent des Portfolios aus. Gefragt sind ansonsten die Sektoren Konsum und Industrie, weil dort die höchsten Eintrittsbarrieren liegen. Vor-Ort-Expertise holt sich Stanislawski bei Manish Shah, Gründer von Sunman Advisors in Bombay.

Dass es auch ohne geht, zeigt die Deutsche-Bank-Fondstochter DWS. Schwellenland-Spezialist Robert Kalin managt seit 2003 von Frankfurt aus das rund eine halbe Milliarde Euro schwere Portfolio des DWS India.

Seite 5: Auch Hightech läuft

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