Regulierung braucht Augenmaß

Anders steht es um die europäische AIFM-(Alternative Investment Fund Manager)-Richtlinie. Sie will unter anderem die sichere Verwahrung von Fondsgeldern, die korrekte Bewertung und die administrativen Tätigkeiten regeln. Außerdem will die AIFM-Richtlinie ein geeignetes Risikomanagement vorschreiben.

Das alles ist begrüßenswert, insbesondere da einige weniger gelungene Vorschläge in der finalen Fassung nicht berücksichtigt wurden. Allerdings werden durch die Vorgaben wohl die Kosten der Verwahrung steigen, was sich auch auf UCITS-regulierte Produkte auswirken wird.

Nach aktuellem Stand ist zu vermuten, dass die Anleger letztlich die entstehenden Mehrkosten tragen werden. Solange die Regularien jedoch keine konkrete Form annehmen, ist es schwierig abzuschätzen, wie sinvoll das AIFM-Regelwerk sein wird.

Für Fondsgesellschaften wird der Vorteil darin liegen, dass auch nicht-UCITS-konforme Fonds in Ländern vermarktet werden können, die bis dato nach UCITS Regularien gemanagte Fonds vorausgesetzt haben. Bei neuen Regelungen wird es immer dann problematisch, wenn Richtlinien zu sehr ins Detail gehen.

Hier ist Augenmaß gefragt, sonst wird ein Markt bis zur Erstarrung reguliert, und Anlegern ginge die Chance auf alternative, UCITS-konforme Produkte verloren, die dank ihrer Flexibilität den Anlegerbedürfnissen so nahe kommen wie kaum ein anderes.

Der Autor ist Sprecher der Geschäftsführung der Schroder Investment Management GmbH für Deutschland, Österreich, die Benelux-Länder, CEE und Mediterranean.

Foto: Schroders

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