Asien: Konsum wird Megathema

In Asien sind Investitionshemmnisse wie eine starke Inflation und hohe Zinsen in diesem Jahr auf dem Rückzug. Die Pariser Fondsgesellschaft Edmond de Rothschild Asset Management erkennt deshalb spannende Einstiegsniveaus bei asiatischen Konsumwerten.

Konsummausi - online„Der Rückgang der Teuerung eröffnet den Zentralbanken neues Potential, die Zinsen sukzessive zu senken“, sagt Thomas Gerhardt, Head of Emerging Markets. Erste Zinsschritte seien bereits umgesetzt.

Beispielsweise hat China seine Politik der geldpolitischen Expansion fortgesetzt und die Mindestreserve gelockert. Der Trend zu niedrigeren Inflationsraten und weiteren Zinssenkungen ist nach Meinung  Gerhardts stark und wird im Jahresverlauf 2012 weiter anhalten.

Das wirtschaftspolitische Umfeld in Asien habe sich in den letzten zwei Monaten signifikant verändert, so Gerhardt: „Die Inflation, die viele Investoren in den vergangenen 18 Monaten als das größte Investitionshindernis betrachtet haben, ist flächendeckend auf dem Rückzug. So ist die Teuerungsrate in Indien von zuletzt über 10 Prozent auf 6 Prozent zurückgegangen.“ Eine ähnliche Entwicklung sei auch in China, Indonesien und anderen asiatischen Staaten zu beobachten.

Immer mehr asiatische Gewinner

„Im Durchschnitt sollten die aufstrebenden Länder Asiens in den nächsten Jahren dreimal so hohe Wachstumsraten wie die etablierten Volkswirtschaften aufweisen“, sagt Gerhardt. Unter den großen Wirtschaftsregionen bleibe Asien die Wachstumslokomotive par excellence. Besonders positiv sei die Entwicklung, dass es neben China auch andere Volkswirtschaften geschafft haben, dauerhaft hohe Wachstumsraten zu erzielen.

Gerhardt: „Indonesien entwickelt sich immer stärker zu einem wirtschaftspolitischen Schwergewicht und dürfte in den nächsten Jahren kontinuierlich Wachstumsraten von sechs bis sieben Prozent erzielen. Aber auch Thailand, die Philippinen und Malaysia überzeugen mit beeindruckenden volkswirtschaftlichen Fundamentaldaten.“

Weniger abhängig vom Export

Auch die Tatsache, dass die hohen Wachstumsraten nicht länger allein von der Exportwirtschaft getrieben werden, sondern in zunehmendem Maße vom Konsum, ist laut dem Asienexperten positiv zu werten: „Die Basis des volkswirtschaftlichen Wachstums verbreitert sich zunehmend. Der steigende private Verbrauch ist das Ergebnis, dass es viele Ökonomien in Asien in den letzten Jahren geschafft haben, eine zahlungsfähige Mittelschicht zu bilden.“

Eine deutlich bessere Bildung habe zu höherem Einkommen und mehr Konsum geführt – in Autos, Luxusartikel, Reisen, Elektronikartikel sowie höherwertige Produkte des täglichen Verbrauchs. Unterstrichen werde dieser Trend durch die weitere Zuwanderung in die wachstumsstarken Metropolen, meint Gerhardt: „Seit diesem Jahr leben in China erstmals mehr Menschen in den Großstädten als auf dem Land.“ (mr)

Foto: Shutterstock

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