„Asset Management ist mehr als Geschmackssache“

Cash. traf Alexander Mozer, den neuen Leiter des Fondsmanagements der nachhaltigen Investmentgesellschaft Ökoworld, in Frankfurt und sprach mit ihm über die Herausforderungen im nachhaltigen Asset Management, SRI in den Schwellenländern und die Entwicklung der Märkte.

Alexander Mozer, Ökoworld
Cash.: Wir sind hier in einem sehr kleinen Frankfurter Restaurant, das sich durch eine äußerst kreative Küche auszeichnet, die sich bei Einkauf und Angebot auch nachhaltig engagiert. Sie sind auch „ehrenamtlicher“ Restauranttester und kochen ebenso gerne privat.

Das heißt: Sie achten sowohl im Asset Management als auch kulinarisch auf die Zutaten, die Rezeptur den Geschmack und die Herkunft. Was haben nachhaltige Kapitalanlage und nachhaltiges Essen gemeinsam?

Mozer: Etwas gezielt anders zu machen – aber eben nicht nur um anders zu arbeiten, sondern in besserer Qualität zu liefern. Unserem Asset Management liegt ein besonderes Anlageuniversum zugrunde. Also geprüfte Titel aus „kontrolliertem Anbau“, um so verbal die Brücke zum Essen zu schlagen.

Nachhaltigkeit bei Ökoworld ist dahingehend einzigartig, dass wir damit keine konventionelle Produktpalette um Nachhaltigkeit erweitern. Wir bieten exklusiv nur nachhaltiges, geprüftes und konsequentes Investment an. Das ist unser Qualitätssiegel.

Bezogen auf unseren Investmentansatz findet man viele Differenzierungsmerkmale zu herkömmlichen Fonds. Viele Fondsmanager versuchen, sich relativ simpel gegen den Markt zu stellen, um einfach anders zu sein als die breite Masse. Das hat aber nichts mit Nachhaltigkeit zu tun und man muss schon sehr genau wissen, in welcher Marktsituation man in dieser Weise agiert.

Zudem versuchen viele, den wahren Wert eines Unternehmens über Multiplikatorenverfahren oder anhand von Discounted-Cashflow-Modellen (DCF) zu ermitteln. Das ist aus meiner Sicht allerdings wenig zielführend. Genauso wenig wie die Erfolgsaussichten eines selbsternannten Bio-Kochs, der von Bio-Produkten, deren Zubereitung, Zutaten, Herkunft und Lieferkette keine wirkliche Ahnung hat und bei seinen Gästen durchfällt.

Seite 2: Vom Vorteil, banken- und konzernunabhängig aufgestellt zu sein

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