Zertifikatemarkt startet furios ins neue Jahr

Durch den unterschiedlich ausgefallenen „Jahresend-Effekt“ konnte die „schnelle Truppe“ beim Marktanteilsvergleich nicht nur den zuletzt wieder größer gewordenen Rückstand gegenüber den auf dem falschen Fuß erwischten Discountern aufholen, sondern diese gleich mit einem Anteil von jetzt 6,7 gegenüber 6,0 Prozent überholen und damit wieder zur stärksten „Waffe“ im Teilschutz-Segment werden.

Ebenfalls ein Opfer der endenden Laufzeit dürften Outperformer und Sprinter mit einem Minus von 9,1 Prozent gewesen sein. Allerdings spielen sie mit einem Marktanteil von 0,1 Prozent nur eine sehr untergeordnete Rolle am Zertifikatemarkt. Gegen den Trend behaupten konnten sich mit einem Plus von 0,8 Prozent Index- bzw. Partizipations-Produkte, die, da sie eins zu eins einem Index oder Basket folgen, auch gerne als Delta-1-Zertifikate bezeichnet werden. Auch Hebel-Papiere mussten wie bereits erwähnt Federn lassen, wobei Knock-Out-Produkte mit einem Minus von 6,7 Prozent gegenüber Optionsscheinen (-11,9 Prozent) noch relativ glimpflich davonkamen.

Zins-Produkte gesucht

Auf Basiswertebene ging es bei den Anlage-Produkten im wichtigen Index- und Aktien-Bereich mit 6,3 bzw. 7,4 moderat nach unten, während der Hauptsektor Zinsen sogar um ein Prozent gegenüber dem Vormonat zulegen konnte. Bei Hebel-Papieren war der fast 31-prozentige Rückgang bei Rohstoffen besonders auffällig.

Ansturm an den Börsen im Januar

Die zweite Statistik des DDV, die die Umsätze an den Börsen Stuttgart und Frankfurt misst, überschlug sich im betrachteten Januar dieses Jahres förmlich, so stark war der Anlagebedarf unterstützt durch die Rekordfahrt am deutschen Aktienmarkt. Stand wegen der vielen Feiertage im vorangegangenen Dezember noch ein Handelsminus von 24 Prozent auf der Tafel, so ging es zum neuen Jahr gleich wieder um 33 Prozent auf 4,4 Mrd. Euro nach oben.

Interessant war nach dem deutlichen Rückgang der Produktzahl im Dezember auf 816.436 Papiere auch die Entwicklung des Emissionsgeschäfts zu Jahresbeginn. Dabei verfuhren die Anbieter wie erwartet ganz nach der Devise „es gibt viel zu tun, packen wir’s an“ und schickten fast 200.000 neue Produkte ins Rennen, so dass die Zahl bis zum Monatsschluss wieder auf stolze 851.283 Papiere anwuchs.

Sicher dürfte es nur eine Frage von Monaten sein, bis erstmals ein Million Anlage- und Hebel-Produkte dem Investor das Leben je nach Perspektive mehr oder weniger erleichtern wird.

Autor: Armin Geier, www.godmode-trader.de/zertifikateArmin Geier

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