Europäischer Aktienmarkt: Krisenjahre vorbei?

In Ländern wie Spanien und Italien ist der Abstand des Shiller-KGVs zum langfristigen Durchschnitt sogar noch höher. Die Risikoprämie zeigt, dass europäische Aktien noch immer als überdurchschnittlich riskant gelten. Nur ein kleiner Teil der bisherigen Fortschritte ist bereits in den Kursen berücksichtigt, und die Aussicht auf weitere Verbesserungen wird vom Markt bislang ignoriert.

Wer mutig vorangehen will, muss gezielt auswählen

Die Probleme Europas sind wohlbekannt, aber immer mehr Indikatoren und Daten zeigen, dass dem Kontinent die Wende zum Besseren gelungen ist und die Krisenjahre vorbei sind. Die Maßnahmen der Regierungen und der europäischen Zentralbank (EZB) sind eine solide Basis für eine Erholung in den kommenden Jahren.

Investoren dürften europäischen Aktien dann wieder mehr vertrauen. Bereits heute gibt es eine Reihe erfolgreicher, gut geführter Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen. Viele von ihnen haben ihre Stärken – krisenfeste Geschäftsmodelle, ein fähiges Management und eine gute Marktposition. Ihre Finanzsituation bleibt gut, viele Industrieunternehmen aus dem MSCI Europe verfügen über hohe Nettokassenbestände.

Wer sich jetzt schon wieder in die europäische Arena wagt, muss daher gezielt aussuchen. Bei Invesco bevorzugen wir zurzeit den Finanzsektor sowie ausgewählte Industrie- und Konsumgebrauchsgüterwerte, beispielsweise Medien- und Automobilaktien.

Hier sind viele Titel gemessen an den Unternehmensgewinnen unterbewertet. Unserer Ansicht nach ist das Risiko-Ertrags-Profil dieser Sektoren deutlich attraktiver als das vieler defensiver Wachstumswerte, etwa aus den Branchen Konsumverbrauchsgüter und Luxusgüter, die Investoren noch während der Eurokrise bevorzugt haben.

Autor Alexander Lehmann ist Leiter Wholesale Deutschland und Österreich bei Invesco Asset Management.

Foto: Invesco

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